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Reaktionen

Osama Bin Ladens „Brief an Amerika“ wird auf TikTok viral (VIDEO)

(FOTO: iStock/Wachiwit/EPA/STR)
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Im Zeitalter der sozialen Medien kann ein über ein Jahrzehnt altes Dokument eine neue Generation zum Nachdenken anregen, so wie es der „Brief an Amerika“ des ehemaligen Al-Kaida-Führers Osama bin Laden auf TikTok tut. Das antisemitische Pamphlet, das vor über zehn Jahren verfasst wurde, löst unter jungen US-Amerikanern heftige Reaktionen aus und hat auf TikTok virale Verbreitung gefunden.

Der „Brief an Amerika“, der 2002 von Bin Laden verfasst wurde, erläutert seine Beweggründe für die Terroranschläge vom 11. September 2001. Er kritisiert die Großmachtspolitik der USA, einschließlich ihrer Unterstützung für undemokratische Regime aus Machtinteressen. Diese Kritik wird von vielen TikTok-Nutzern, die sich als linksliberal und progressiv identifizieren, geteilt und verbreitet.

Verbreitung auf TikTok

Die virale Verbreitung des Briefs auf TikTok scheint eng mit der aktuellen Weltlage verbunden zu sein. Im Zuge der israelischen Vergeltungsschläge nach dem Terroranschlag der Hamas und dem Leid der Zivilbevölkerung in Gaza nehmen antisemitische und israelfeindliche Stimmungen weltweit zu. Vertreter der pro-palästinensischen Seite werfen den Medien einseitige Berichterstattung vor.

Der „Brief an Amerika“ war bereits seit Jahren online verfügbar. Die britische Zeitung The Guardian hatte das vollständige Dokument 2002 auf ihrer Website veröffentlicht, um es der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Dort fand es jedoch lange Zeit wenig Beachtung. Erst in dieser Woche begannen sich Auszüge des Manifests auf TikTok zu verbreiten.

Aufmerksamkeit

Als Reaktion auf die virale Verbreitung des Briefs entfernte The Guardian das Dokument von ihrer Website. Ironischerweise führte gerade diese Entfernung zu noch größerer Aufmerksamkeit. Viele TikTok-Nutzer sahen sich in ihrem Vorwurf einseitiger Medienberichterstattung bestätigt.

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Mittlerweile wurden Videos zum Thema auf TikTok über acht Millionen Mal aufgerufen. Die israelische Zeitung Jerusalem Post berichtet, dass viele Menschen den Hashtag „#LetterToAmerica“ oft zusammen mit dem Hashtag „#freepalestine“ verwenden.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.