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Ärztekammer

Patienten ohne Überweisung sollen selbst Notfallambulanz zahlen

(FOTO: iStock/sudok1)
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Der Ärztekammer-Vizepräsident hatte aufgrund der momentane Überlastung von Spitälern in Österreich vorgeschlagen, Menschen ohne Überweisung sollen für eine Behandlung in einer Notfallambulanz selbst aufkommen. Droht Österreich jetzt ein Gesundheitssystem wie in den USA?

Ärztekammer-Vizepräsident Harald Mayer spricht sich für eine drastische Form der Ambulanzgebühr aus. Laut Mayer sollen Patienten, die keine Überweisung haben, sämtliche Kosten selbst tragen. Mayer betont, dass es dabei keine Deckelung geben soll, selbst wenn die Kosten mehrere Tausend Euro betragen. Das Ziel dieser Maßnahme ist es, dass Patienten nie wieder ohne Überweisung eine Ambulanz aufsuchen.

Finanzausgleichsverhandlungen

Mayer setzt sich dafür ein, dass seine Forderung in den aktuellen Finanzausgleichsverhandlungen berücksichtigt wird. Die Ärztekammer, das Gesundheitsministerium, die Länder und die Sozialversicherung sollen zusammenarbeiten, um sicherzustellen, dass nur Patienten mit ärztlicher Überweisung eine Spitalsambulanz betreten dürfen. Gleichzeitig wird ein Ausbau des niedergelassenen Bereichs gefordert, um attraktive Alternativen zu den Spitalsambulanzen zu schaffen.

Widerstand

Die Forderung der Ärztekammer stößt jedoch auf Widerstand. Vertreter der Gewerkschaft und der Österreichischen Gesundheitskasse lehnen die Ambulanzgebühr vehement ab. Sie kritisieren die Kammer dafür, Patientinnen und Patienten bestrafen zu wollen und sehen Strafen als den falschen Weg zur Steuerung von Patientenströmen. Auch Gesundheitsminister Rauch lehnt eine Rückkehr der Ambulanzgebühr ab.

Dr. Verdana Ćerimagić: Eine Expertin in der Welt der TCM