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Vorsorge

Eltern-Kind-Pass wird erweitert: Neue Leistungen in drei Jahren

Ab 2026 sollen neue Leistungen im Zuge des Eltern-Kind-Passes angeboten werden. (FOTO: iStock/gorodenkoff)
Ab 2026 sollen neue Leistungen im Zuge des Eltern-Kind-Passes angeboten werden. (FOTO: iStock/gorodenkoff)

Nach all den Problemen mit den Honorarnoten rund um den Mutter-Kind-Pass, jetzt Eltern-Kind-Pass, kam es zu einer Einigung. Ärztekammern, Bund und die Sozialversicherung haben sich zusammengerauft. Nun steht fest, welche neuen Leistungen ab 2026 erhältlich sind.

Der Eltern-Kind-Pass, das wichtigste Vorsorgeinstrument für Schwangere, Babys und Kleinkinder in Österreich, wird ab 2026 umfassend erweitert und digitalisiert. Mit der Einführung des neuen Eltern-Kind-Pass-Gesetzes werden zahlreiche zusätzliche Leistungen wie eine psychosoziale Beratung zu Beginn der Schwangerschaft, eine freiwillige Hebammenberatung mehr, ein zusätzliches Hörscreening für Neugeborene, ein zusätzlicher Ultraschall sowie ergänzende Laboruntersuchungen angeboten.

Auch eine Ernährungs- und Gesundheitsberatung für Schwangere, Stillende oder junge Eltern sowie eine Elternberatung sollen Teil des neuen Angebots sein. Die Elternberatung soll dabei ein Kompass für Eltern sein. Es sollen Fragen rund um den neuen, gemeinsamen Alltag mit Kind, partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit und Karenz sowie Auswirkungen von Teilzeit auf Pension oder Pensionssplitting geklärt werden.

Digitalisierung

Die technische Umsetzung des neuen Passes soll im zweiten Halbjahr 2023 beginnen. Die Untersuchungsergebnisse sollen auch in die Elektronische Gesundheitsakte ELGA aufgenommen werden. Damit wird eine einfache Weitergabe zwischen behandelnden Ärztinnen, Ärzten und Hebammen ermöglicht. Das Gesetz ist auch Voraussetzung, um wie geplant 10 Millionen Euro aus dem Resiliance-and-Recovery-Fonds der EU in Anspruch zu nehmen.

Budget

Die Erweiterung des Eltern-Kind-Passes ist Teil einer größeren Investition von 36,75 Millionen Euro durch die Bundesregierung und die Sozialversicherung. 19,75 Millionen Euro stehen dabei für die Erhöhung der Tarife von Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung, während weitere 17 Millionen Euro für die Ausweitung der Leistungen budgetiert werden.

Vorsorgeinstrument

Gesundheitsminister Johannes Rauch betont die Bedeutung des Passes als wichtigstes Vorsorgeinstrument für Schwangere, Babys und Kleinkinder in Österreich. Durch die Erweiterung des Passes könnten viele Krankheiten rechtzeitig behandelt und Todesfälle verhindert werden. Vor allem jene, die sich solche Untersuchungen sonst nicht leisten könnten, profitierten von dem kostenlosen Angebot.

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Familienministerin Susanne Raab freut sich über den neuen, modernen und digitalisierten Eltern-Kind-Pass als Meilenstein und essenzielle Säule für die Gesundheit von Mutter und Kind während und nach der Schwangerschaft. Sie betont ebenfalls die Bedeutung der neuen Elternberatung. „Neben den Leistungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge werden wir eine neue Elternberatung einführen, bei der die Eltern ausführlich zu allen Fragen beraten werden. Diese Beratung wird damit ein Kompass für frischgebackene Eltern und eine Unterstützung zu Themen wie dem neuen, gemeinsamen Alltag mit Kind, partnerschaftliche Aufteilung der Elternzeit und Karenz, Auswirkungen unter anderem von Teilzeit auf Pension sowie Pensionssplitting. Ich freue mich sehr, dass wir für die Familien in unserem Land diesen wichtigen Schritt nach vorne nun auch gesetzlich fixiert haben„, erklärt Raab abschließend.

Quelle: ots