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Ab 2025 könnten rund 1.500 Geburtsbetten in Wien fehlen

Ab 2025 könnten rund 1.500 Geburtsbetten in Wien fehlen (FOTO: iStock/Jacek_Sopotnicki)
Ab 2025 könnten rund 1.500 Geburtsbetten in Wien fehlen (FOTO: iStock/Jacek_Sopotnicki)

Der Verordnungsentwurf „Regionaler Strukturplan Gesundheit Wien 2025“ sieht eine Kürzung von rund 1.000 bis 1.500 Geburtsbetten ab 2025 vor. Wo der Überschuss an Frauen ihre Kinder zur Welt bringen kann, ist noch unklar.

Ab 2025 sollen die Kliniken Hietzing und Landstraße keine Möglichkeit zum Geburtsvorgang mehr anbieten. Stattdessen sollen die Abteilungen zu Terminabteilungen für gynäkologische Untersuchungen umgewandelt werden. Das sieht zumindest der Verordnungsentwurf „Regionaler Strukturplan Gesundheit Wien 2025“ vor. Derzeit verzeichnen beide Kliniken (Hietzing und Landstraße) zusammengezählt etwa 2.700 Geburten jährlich.

Der Wiener Landesgesundheitsfond erklärt unterdessen die Entscheidung zur Reduktion der Geburtenplätze mit einem Rückgang der Geburtenentwicklung. Dabei stützte man sich auf die Zahlen von 2021: statt der berechneten 20.947 Geburten gab es damals nur 19.359 Entbindungen – 1.588 weniger als berechnet.

1.500 Schwangere ohne Geburtenbett

Selbst bei einer optimistischen Rechnung, in der man davon ausgeht, dass andere Kliniken, wie Floridsdorf oder das St. Josef Krankenhaus, einen Teil dieser Geburten übernehmen können, würden laut unseren Schätzungen ab 2025 noch mindestens zwischen 1.000 und 1.500 Frauen in Wien ohne Geburtsbetten dastehen.„, erklärt Tanaz Modarressy-Onghaie, Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Klinik Hietzing.

Gleichzeitig berechnet die stadteigene Statistik Wien (MA 23) bis 2028 eine steigende Geburtenrate. „Dass hier offensichtlich ein politischer Spardruck auf dem Rücken schwangerer Frauen ausgetragen wird, finde ich unverantwortlich. Sollen 1.000 Frauen ab 2025 alle zuhause entbinden? Gerade die COVID-19-Pandemie sollte doch gezeigt haben, dass es gefährlich ist, wider besseren Wissens Vorhaltekapazitäten in den Krankenhäusern zu reduzieren„, so Stefan Ferenci, Obmann der Kurie angestellte Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien.

Quellen: ots.at Stadt Wien, ots.at Ärztekammer Wien

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