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Kaum mehr Kinderärzte mit Kassenvertrag in Wien

(FOTO: iStock/SeventyFour)
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Nachdem Gesundheitsminister Rauch der Ärztekammer letzte Woche die Weiterführung des Mutter-Kind-Pass-Vertrages via Twitter zusagte, steht man in Wien nun vor dem nächsten Problem. Es gibt nämlich zu wenig Kinderärzte, die noch einen Kassenvertrag haben. Kinderheilkunde mutiert immer mehr zur Privatmedizin.

Aus der Praxis weiß man, wenn es schnell gehen muss, hat man bei einem Wahl- oder Privatarzt die besten Chancen möglichst gleich einen Termin für sein Kind zu bekommen. Bei Ärzten mit Kassenvertrag sieht das etwas anders aus. Zahlreiche Geschichten in Mami-Foren, Babygruppen und Unterredungen mit Müttern sowie Google-Bewertungen von etlichen Kinderärzten stellen klar: in Wien herrscht ein Mangel an Kinderärzten, die auf Grundlage eines Kassenvertrages arbeiten.

Kassenverträge

Überfüllte Wartezimmer, wenn man es überhaupt in die Ordination geschafft hat, stehen an der Tagesordnung. Sucht man einen neuen Arzt, muss man entweder mit langen Wartezeiten rechnen oder damit, erst gar nicht in der Ordination aufgenommen zu werden. Was manche Patienten als Boshaftigkeit der Ordinationskräfte deuten, ist mitunter den Konditionen der Kassenverträge geschuldet.

Denn die Honorarleistungen für Ärzte wurden seit 1994 nicht angepassten. Und das nicht nur für den Mutter-Kind-Pass, sondern allgemein für Kassenärzte. Anfang Dezember sollen nun die lang ersehnten Honorarverhandlungen starten, die Gesundheitsminister Rauch der Ärztekammer zugesagt hatte. Ob sich danach mehr Kassenärzte in der Kinderheilkunde finden lassen, kann man gegen Mai 2023 sagen. Denn da läuft der alte Vertrag aus.

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