Start News Panorama
STUDIE

Politischer Islam: So ticken Tschetschenen in Österreich

MAENNER_GRUPPE_STRASSE
FOTO: iStock

Eine kürzlich durchgeführte Studie der Dokumentationsstelle Politischer Islam beleuchtet die Lebensumstände und Herausforderungen der tschetschenischen Gemeinschaft in Österreich, die derzeit etwa 35.000 Personen umfasst.

Der Großteil dieser Gemeinschaft lebt in Wien und weist eine große Vielfalt auf. Allerdings sorgt eine radikalisierte Minderheit regelmäßig für Schlagzeilen, insbesondere durch Bandenkriminalität, Verbindungen zu extremistischen Gruppen wie dem Islamischen Staat oder durch ihr Auftreten als sogenannte „Sittenwächter“, die patriarchalische Normen durchsetzen wollen.

Im Rahmen der Studie, die auf Interviews mit 14 Personen basiert – darunter ehemalige „Sittenwächter“ und Personen, die beabsichtigten, nach Syrien zu reisen –, wird eine „komplexe Verflechtung islamistischer Ideologien mit nationalistischen und patriarchalen Denkstrukturen“ verdeutlicht. Diese Ideologien manifestieren sich in einem besonders strengen Drang, innerhalb der Community, insbesondere gegenüber Frauen und Mädchen, einen rigorosen islamischen Lebensstil durchzusetzen.

Empfohlene Maßnahmen zur Prävention

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfehlen die Autoren der Studie, gezielt präventive Maßnahmen zu ergreifen. Ein besonderer Fokus sollte dabei auf der Stärkung moderater Stimmen innerhalb der tschetschenischen Gemeinschaft liegen. Engagierte junge Frauen kämpfen bereits aktiv gegen die patriarchalen Strukturen an, was einen nachhaltigen gesellschaftlichen Wandel versprechen könnte. Diese internen Bestrebungen sind entscheidend, um die Radikalisierung zu bekämpfen und ein harmonischeres Zusammenleben in Österreich zu fördern.