Hunderte Trauernde versammeln sich in Güstrow, während die Polizei unter Hochdruck nach dem Mörder des achtjährigen Fabian sucht. Die Ermittler stehen unter Zeitdruck.
Tiefe Trauer erfasst Güstrow nach dem gewaltsamen Tod des achtjährigen Fabian. „Fabian, du warst einer von uns, du wirst uns fehlen”, sagte Bürgermeister Sascha Zimmermann (FDP) während des Trauergottesdienstes in der Marienkirche. Vor dem Gotteshaus haben Menschen Kerzen, Blumen und Plüschtiere niedergelegt, während die Ermittler am Fundort der Leiche im Wald bei Klein Upahl ihre Arbeit verrichten.
Hunderte Trauernde versammelten sich in der Kirche – darunter Fabians Freunde, Mitschüler und Teamkameraden vom Fußballverein ETSV Güstrow, die immer wieder von Tränen überwältigt wurden. Pastor Jens-Peter Schulz sprach von der „schrecklichen Gewissheit, dass Fabian nicht mehr zurückkommen wird”. Für die Angehörigen wurde eine Kollekte organisiert.
Rund 500 Menschen nahmen am Abend am Trauergottesdienst teil. „Wer macht so etwas, wieso passiert so etwas? Wieso muss ein Kind so einem Verbrechen zum Opfer fallen?”, fragte Bürgermeister Zimmermann in der überfüllten Kirche.
Intensive Ermittlungen
Die Polizei arbeitet unterdessen mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls. „Die Auswertung des Handys des Jungen läuft”, erklärte Polizeisprecher Florian Müller am Dienstagabend gegenüber BILD. In Mecklenburg-Vorpommern sind alle verfügbaren Kräfte in die Fahndung nach dem Täter eingebunden.
„Alle Spuren im Umfeld werden gesichert. Aktuell laufen noch die Fährtenhundarbeit und parallel die Befragung der Angehörigen und die Arbeit der Rechtsmedizin”, so Müller weiter.
Am Dienstag sicherte ein Polizeiwagen den Waldabschnitt, in dem Fabians Leiche gefunden wurde. Die Kriminalpolizei steht unter Zeitdruck: „Die starke Witterung hat Einflüsse auf das Spurenmaterial, deshalb soll die Arbeit am Fundort heute abgeschlossen werden.” Nach persönlichen Gegenständen wird nicht konkret gesucht, aber natürlich generell nach allem, was nicht dorthin gehört.
Fundort und Suche
Sämtliche Waldwege zum Fundort wurden von Polizisten bewacht. Eine Spaziergängerin hatte am Dienstagvormittag die Kinderleiche an einem abgelegenen Waldrand entdeckt. „Es ist von einem Gewaltverbrechen auszugehen”, teilte ein Polizeisprecher BILD mit.
Der Fundort liegt etwa 10 Kilometer vom Inselsee in Güstrow entfernt, wo am Montag Leichenspürhunde angeschlagen hatten. Polizeitaucher durchsuchten noch am Dienstagvormittag den See, fanden jedoch weder im Wasser noch am Ufer eine Leiche.
Die Eltern des getöteten Kindes wurden über den Tod ihres Sohnes in Kenntnis gesetzt. Wie aus einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Rostock und des Polizeipräsidiums Rostock hervorgeht, wird die Mutter von „speziell geschultem medizinischen Personal” betreut. Der Vater lehnte eine Betreuung durch Seelsorger ab.
Die Suche nach dem seit Freitagabend (20.30 Uhr) vermissten Jungen war mit Hunden, Drohnen und Plakaten durchgeführt worden. Eine Spur hatte zunächst in einen Wald bei Zehna geführt, verlor sich dann jedoch. Auch die Suche am Inselsee, wo Leichenspürhunde angeschlagen hatten, blieb erfolglos.
Fabians Leiche wurde schließlich bei Klein Upahl entdeckt, etwa 15 Kilometer von seinem Wohnhaus in Güstrow entfernt. Der Fundort ist weiträumig abgesperrt.
Die Ermittler hoffen nun, durch die Auswertung des Handys neue Erkenntnisse zu gewinnen: Mit wem hat der Achtjährige vor seinem Tod telefoniert? Führt das Smartphone die Ermittler auf die Spur des Täters?
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