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Ermittlungen

Prager Schütze bringt eigenen Vater vor Angriff auf Universität um

(FOTO: EPA-EFE/MARTIN DIVISEK)
(FOTO: EPA-EFE/MARTIN DIVISEK)

Das Herz der tschechischen Hauptstadt Prag stand am 21. Dezember still, als eine Schusswaffenattacke an der renommierten Karls-Universität das Land in tiefe Trauer stürzte. Der junge Attentäter, dessen Identität und Motive noch Gegenstand intensiver Untersuchungen sind, tötete 14 Menschen und verletzte 25 weitere, bevor er selbst starb. Tschechien rief einen Tag der Staatstrauer aus, während die Ermittler versuchen, das Motiv hinter dem blutigen Vorfall zu ergründen.

Die Schüsse fielen an einem Donnerstagnachmittag im Hauptgebäude der Philosophischen Fakultät der Universität. Inmitten von Vorlesungen und Diskussionen brach Panik aus, als der Schütze das Feuer eröffnete. Studenten und Mitarbeiter verbarrikadierten sich in Hörsälen und Büros, während andere aus Fenstern kletterten und sich auf Dachsimsen versteckten. Der Einsatzkräfte waren innerhalb von zwölf Minuten vor Ort und konnten die Lage unter Kontrolle bringen.

Ermittlungsverfahren

Die Staatsanwaltschaft, unter der Leitung von Lenka Bradacova, hat ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, um die Umstände und das Motiv hinter dem Angriff zu klären. Es ist noch unklar, ob der Täter sich selbst das Leben nahm oder von der Polizei neutralisiert wurde. Eine Obduktion soll Klarheit bringen.

(FOTO: EPA-EFE/MARTIN DIVISEK)

Vater ermordet

Erste Ermittlungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Täter vor dem Angriff auf die Universität bereits seinen Vater in der Gemeinde Hostoun ermordet haben könnte. Zudem wird er mit einem Doppelmord in Verbindung gebracht, der eine Woche zuvor am Stadtrand von Prag verübt wurde. In diesem Fall wurden ein Vater und seine junge Tochter scheinbar grundlos erschossen.

Terroranschlag ausgeschlossen

Die tschechische Regierung unter Führung von Premierminister Petr Fiala hat jeglichen terroristischen Hintergrund ausgeschlossen. In einer Krisensitzung, an der auch Präsident Petr Pavel teilnahm, warnte Pavel davor, die Tragödie für voreilige Kritik an der Polizei oder zur Verbreitung von Falschinformationen zu missbrauchen.

Schütze von Prag – Verbindung zu Säuglingsmord vor einer Woche

Die Karls-Universität, gegründet im Jahr 1348, ist eine der ältesten europäischen Universitäten und beherbergt rund 49.500 Studierende. Sie befindet sich im historischen Stadtzentrum von Prag, unweit bedeutender Touristenattraktionen wie der Karlsbrücke. Inmitten dieser malerischen Kulisse hat sich eine Tragödie abgespielt, die das Land und die Welt erschüttert hat.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.