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"MEIN VATER IST RAPID-FAN"

Rapid-Star niedergeschlagen: Täter packt aus

FOTO: iStock/kieferpix/EPA-EFE/Zsolt Czegledi
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Am vergangenen Samstag kam es zu einem erschütternden Vorfall in der Wiener Diskothek „Volksgarten“: Der Rapid-Spieler Guido Burgstaller wurde nach einem Streit brutal niedergeschlagen.

Der 35-Jährige erlitt dabei einen Schädelbasisbruch und wird weiterhin im Krankenhaus behandelt. Die Wiener Polizei konnte durch Videoaufnahmen und Zeugenaussagen den mutmaßlichen Angreifer identifizieren, einen 23-jährigen Mann.

Der Vorfall und die Ermittlungen

Laut Polizeiangaben geriet Burgstaller am frühen Samstagmorgen mit einem zunächst unbekannten Mann in eine Auseinandersetzung. Diese eskalierte, und der Fußballer wurde mit einem Faustschlag niedergestreckt. Seine Hände befanden sich in den Hosentaschen, weshalb er unglücklich stürzte und sich schwer verletzte. Die Ermittlungen führten zu einem 23-jährigen österreichischen Staatsbürger mit Wurzeln auf dem Balkan. Der junge Mann stellte sich nach Rücksprache mit seinem Anwalt Klaus Ainedter der Polizei.

Ausdruck von Reue und mögliche Folgen

Obwohl der Verdächtige während der polizeilichen Vernehmung schweigt, hat er gegenüber seinem Anwalt seine Reue betont. „Es tut mir furchtbar leid“, gab der junge Mann zu Protokoll und führte die Tat auf eine Kurzschlussreaktion nach einer Diskussion zurück. Sein Anwalt betonte, dass der Tatverdächtige bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und die Hintergründe seiner Handlung aufzuklären. „Mein Mandant und seine Familie möchten sich in erster Linie bei Herrn Burgstaller, aber natürlich auch bei seiner Familie für diese unbegreifliche und vor allem völlig überflüssige Tat aufrichtig entschuldigen“, so Ainedter.

Wusste nicht wen er niederschlug

Um die Folgen seiner Tat zu lindern, hat der Verdächtige bereits freiwillig die Unterstützung der Bewährungshilfe in Anspruch genommen und plant ein Antiaggressionstraining. Er verließ den Tatort in Panik, nachdem er realisierte, was geschehen war. Erst später erfuhr er, dass sein Opfer ein bekannter Fußballspieler ist. Dies setzte ihm aufgrund der langen Vereinsgeschichte seiner Familie mit Rapid Wien besonders zu: „Mein Vater ist glühender Rapid-Fan“.

Der 23-Jährige, der inzwischen in Untersuchungshaft sitzt, steht vor ungewissen beruflichen Perspektiven, da er erst kürzlich seine Matura nachgeholt hat. Die Staatsanwaltschaft hat Untersuchungshaft beantragt.

Genesung schreitet voran

Erfreuliche Nachrichten gibt es derweil aus dem Wiener Allgemeinen Krankenhaus: Guido Burgstallers Zustand hat sich verbessert, und es wird angenommen, dass er keine bleibenden Schäden erleiden wird. Unklar ist jedoch, wann er das Spital verlassen kann. Jedenfalls steht fest, dass er mehrere Monate pausieren muss. Burgstallers Vertrag bei Rapid Wien läuft am Ende der Saison aus, weswegen seine Rückkehr auf das Spielfeld ungewiss bleibt.