Österreich steht kurz vor dem Erhalt einer bedeutenden Lieferung: 14.000 Dosen des Medikaments Beyfortus (Nirsevimab) sollen in den kommenden Tagen eintreffen, um Neugeborene vor dem Respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) zu schützen.
Dies kündigte das Gesundheitsministerium jüngst an. Mit diesen Mitteln, die eine passive Immunisierung bieten, sollen alle Babys, die während der Wintermonate zur Welt kommen, kostenlos immunisiert werden.
Start in Krankenhäusern
Diese Immunisierung wird zunächst in allen österreichischen Krankenhäusern kostenfrei verfügbar gemacht. Die verabreichte Dosis bringt den Kindern einen wichtigen Schutz und wird als einzelne Injektion in den Oberschenkel verabreicht. Die Organisation der Aufteilung der Medikamente erfolgt durch die Bundesländer, und weitere Dosen werden Anfang nächsten Jahres erwartet. Gesundheitsminister Johannes Rauch betonte die Notwendigkeit dieses Vorgehens: „Wer einmal ein Kind mit schwerer Atemnot gesehen hat, weiß, wie wichtig ein wirksamer Schutz gegen RSV ist.“
Funktionsweise und Zielgruppe
Beyfortus (Nirsevimab) ist ein monoklonaler Antikörper, der speziell entwickelt wurde, um Neugeborene bis zu einem Alter von 24 Monaten vor schweren Erkrankungen der unteren Atemwege durch RSV zu schützen. Anders als herkömmliche Impfstoffe, die das Immunsystem zur Antikörperproduktion anregen, bietet dieser Antikörper sofortigen Schutz. durch eine passive Immunisierung.
RSV ist ein weit verbreitetes Problem; beinahe jedes Kind wird in den ersten Lebensjahren infiziert, was häufig Husten, Fieber oder Mittelohrentzündungen zur Folge hat. Besonders bei den Jüngsten und Kindern mit Vorerkrankungen, wie beispielsweise Herzfehlern, kann das Virus schwerwiegende Atemwegserkrankungen auslösen. Häufig führen diese zu längeren Krankenhausaufenthalten. In Österreich müssen jährlich etwa 1.100 Kinder aufgrund von RSV hospitalisiert werden. Durch die neue Immunisierung könnte diese Zahl erheblich sinken.
Die passive Immunisierung soll spätestens Mitte Dezember flächendeckend verfügbar sein. Eltern haben die Möglichkeit, ihre Kinder bereits in der ersten Lebenswoche in den Kliniken impfen zu lassen. Die Schutzmaßnahme ist für Kinder bis zum vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen. Mit der Aufnahme in das kostenlose Kinderimpfprogramm, die Bund, Länder und Sozialversicherung im August gemeinsam vereinbart haben, sollen künftig zahlreiche Krankenhausaufenthalte vermieden werden. Die Verteilung an die Krankenhäuser erfolgt kurzfristig nach Eintreffen der Dosen.
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