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KRITIK

„Sackgasse“ und „dilettantisch“: Doskozil kritisiert Impf-Politik scharf

(FOTO: Andy Wenzel/BKA)
(FOTO: Andy Wenzel/BKA)

Der Landeshauptmann Burgenlands, Hans-Peter Doskozil (SPÖ), übt wieder einmal scharfe Kritik an der Impf-Politik der Regierung.

Die Impfpflicht soll ja bekanntlich ab dem 5. Februar in Kraft treten. Inzwischen hagelt es aber von vielen Seiten an Kritik. Immer lauter werden die skeptischen Stimmen. Virologe Norbert Nowotny erklärte zum Beispiel, dass die Impfpflicht „nicht mehr nötig“ sei.

Im „Ö1 Mittagsjournal“ zeigte er sich unter anderem gegenüber der bundesweiten Impflotterie kritisch (jeder zehnte Geimpfte sollte einen 500 Euro Gutschein erhalten). „Das würde umgekehrt ja bedeuten, dass man eine Belohnung ausschüttet für diejenigen, die mit 0,0 Promille das Auto lenken. Das passt ganz einfach nicht“, so der SPÖ-Politiker. Auch verfassungsrechtlich sei die Lotterie kaum haltbar. Insgesamt hätte sich die Regierung mit den Plänen „in eine Sackgasse manövriert.“

Gegen Parteikollegen
Auch den Gegenvorschlag zur Impflotterie von der SPÖ, bei der jeder vollständig Geimpfte einen 150 Euro Gutschein erhalten sollte, findet Doskozil aus denselben Gründen nicht gut. Geld „für ein gesetzlich korrektes Verhalten“ zu verteilen, sei nicht haltbar. Auch gegen den, seiner Meinung nach undurchdachten Impfpflichtbeschluss, holte er noch einmal aus: „Etwas irgendwo in den Raum zu schmeißen, politisch zu fordern, zu beschließen und dann zu überlegen, wie setze ich das um, ist aus meiner Sicht sehr dilettantisch.“ 

Doskozils Vorschlag wären kostenpflichtige Tests gewesen. „Dann hätten wir uns viele Diskussionen und höchstwahrscheinlich viele Demonstrationen in Wien erspart“, erklärt der Landeshauptmann.