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Eltern empört

Schule versperrt Toiletten während dem Unterricht

(FOTO: iStock/Ben-Schonewille)
(FOTO: iStock/Ben-Schonewille)

Grazer Schülerinnen und Schüler am BG/BRG Klusemann müssen sich seit Montag auf eine neue Regelung einstellen: Sie können die Toilettenanlagen während des Unterrichts nicht mehr nutzen. Die Türen der Sanitärräume sind verschlossen und werden lediglich in den Pausen geöffnet. Diese unerwartete Maßnahme bringt nicht nur Unmut, sondern wirft auch Fragen bezüglich der Schülergesundheit auf.

Kein freier Zugang zu Toiletten

Laut Informationen der Krone, ist der Zugang zu den sanitären Einrichtungen den Schülern nur während der 15- bis 25-minütigen Pausen gestattet. Schüler, die außerhalb dieser Zeiten aufs WC müssen, stehen vor verschlossenen Türen. Eine Möglichkeit besteht darin, sich an einen der zwei Schulwarte zu wenden, die jedoch hauptsächlich mit anderen Aufgaben betraut sind. Infolgedessen könnte wertvolle Unterrichtszeit verloren gehen, um auf die Toilette zu gelangen.

Teure Vandalenakte

Klaus Tasch, der Schulleiter, sieht sich zu der Maßnahme gezwungen. Er bestätigt, dass Vandalismus zu einem dramatischen Anstieg der Instandhaltungskosten geführt hat, welche allein in diesem Jahr bereits 7.000 Euro betragen. Durch heruntergerissene Papierspender und verstopfte Toiletten sei den anderen Schülern die Nutzung der Sanitäranlagen verwehrt worden. Tasch entgegnet den Bedenken und betont, dass die Gesundheit der Schüler nicht auf dem Spiel stehe. Die Schüler hätten weiterhin die Möglichkeit, während des Unterrichts die Toilette zu nutzen, indem sie einfach einen Schulwart ansprechen, eine Option, die bereits genutzt wird.

Notaktion

Eine Absprache mit dem Elternverein hat vor der Einführung der Maßnahme nicht stattgefunden, obwohl die Problematik des Vandalismus in der Vergangenheit bereits im Schulgemeinschaftsausschuss diskutiert worden ist. Der Schulleiter bezeichnete die Entscheidung als Notaktion der Schulleitung. Über die weitere Vorgehensweise und etwaige Modifikationen der Regelung soll in der nächsten Sitzung des Schulgemeinschaftsausschusses beraten werden.

Die Einführung des Toilettenverbots während des Unterrichts in einem Grazer Gymnasium stellt den Höhepunkt einer Serie von Vandalismusakten dar. Die Schulleitung sieht sich zu drastischen Maßnahmen gezwungen, während Kritiker die Maßnahme als gesundheitsgefährdend ansehen. Eine Diskussion mit allen Beteiligten scheint unabdingbar, um eine adäquate Lösung für alle Seiten zu finden.