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GEWALT AN KINDERN

Sexueller Missbrauch an Kindern: So erkennt man ihn

(FOTO: iStock Photo/stefanamer)

Der sexuelle Missbrauch an Kinder ereignet sich sehr oft innerhalb der Familie. Außerdem spielen sich solche Fälle öfter im sozialen Umfeld ab.

Was ist sexueller Missbrauch von Kindern?

Unter Sexueller Gewalt, bzw. Misshandlung werden alle Handlungen von Tätern bezeichnet, die Persönlichkeit, Intimität, Integrität und Sexualität eines Kindes, Jugendlichen oder eines auf dieser Entwicklungsstufe befindlichen Menschen, dazu missbrauchen, um ihre Sexualität und Gefühle von Macht zu befriedigen. Diese Art der Gewalt gilt unabhängig davon, ob es zu Berührungen kommt oder nicht, bei versteckten oder ganz offensichtlichen Handlungen, sowie bei pornografischen Darstellungen von und mit Kindern unter Verwendung von Medien wie Internet, Handy, etc. Sowohl Mädchen als auch Buben können davon betroffen sein.

Wie kann man sexuelle Misshandlung bei Kindern erkennen?

Physische Symptome sind immer leicht zu erkennen, und weisen mit großer Wahrscheinlichkeit auf sexuellen Missbrauch hin. Diese können sich als Verletzungen im Genital und Analbereich, Blütergüsse oder Bisswunden im Unterleib, an der Brust, Pilzinfektionen, Juckkreis, Hautstörungen, Herpes, usw. manifestieren.

Wenn ein Kind auf irgendeine Weise körperlich misshandelt wird, müssen nicht immer sichtbare Verletzungen wie etwa blaue Flecken, Abschürfungen, Knochenbrüche usw. entstehen. Ein Hinweis darauf kann auch das Verhalten des Kindes sein. Viele Kinder weigern sich nach dem Sport zu duschen, oder kurze Hosen und T-Shirts zu tragen.

Anderseits gibt es auch seelische Misshandlung, die als häufigste Form von Gewalt an Kinder ist. Diese hinterlässt fast nie sichtbare Spuren. Als Folge fühlen sich die Kinder abgelehnt und wertlos und reagieren darauf häufig mit Aggressivität, Distanzlosigkeit, innerem Rückzug, Ängsten und mangelndem Selbstwertgefühl. Manchmal ist auch ein starker Leistungsabfall oder Lernschwächen zu erkennen.  Bei manchen Kindern kommt es auch zu Essstörungen, oder Angst, allein zu schlafen oder zu Hause zu bleiben.

Es gibt kein „Missbrauchs-Syndrom“

Die Schwierigkeit, sexuellen Missbrauch zu „erkennen“, liegt darin, dass es kein sogenanntes „Missbrauchs-Syndrom“, d. h. keine Mindestanzahl an bestimmten Symptomen oder eindeutigen Auffälligkeiten gibt, die bei allen betroffenen Kindern auftreten. Jedes Kind reagiert anders auf den Missbrauch.

Kleinkinder unter vier Jahren haben noch Probleme damit, über einen Missbrauch zu reden. Hier spielt nur die Intuition eine Rolle – Die Kinder wissen, dass das, was ihnen geschieht, nicht richtig ist. Wenn Kinder aber darüber sprechen, wird ihnen in vielen Fällen nicht geglaubt.

Was können die Eltern oder Pädagogen dagegen machen?

Es ist sehr wichtig, immer Bereitschaft zu zeigen, mit ihnen zu reden und den Kinder aufmerksam zuzuhören. Grundsätzlich gilt, dass Kinder von sich aus kaum Lügen über sexuellen Missbrauch erfinden. Deswegen sollen Sie gleich beim Verdacht auf Kindesmisshandlung zum Schutz des Kindes rasch eingreifen.

Eine primäre medizinische Versorgung ist auch sehr wichtig. Sie müssen immer bedenken, dass die Jugendlichen/Kinder Hilfe der Fachleute von Beratungsstellen, Jugendämtern und der Polizei – notfalls auch anonym benötigen. Zwar ist die Polizei keine Einrichtung der Opferhilfe, doch gibt es auch hier Spezialisten – etwa die Jugendbeauftragten oder die Jugendsachbearbeiter, die sie gerne beraten.

Die Pädagogen sollen erst nach Absprache mit der Schulleitung die Eltern informieren und fachliche Beratung in Anspruch nehmen. Nichtstun kann sowohl arbeits-, zivil- oder gar strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.

Links für Jugendliche und Erwachsene!

https://www.jugendportal.at/themen/liebe-sexualitat

https://www.feel-ok.at/de_AT/jugendliche/themen/gewalt/gewalt.cfm

https://www.feel-ok.at/de_AT/jugendliche/themen/liebe_sexualitaet/liebe_sexualitaet.cfm

https://www.gewaltinfo.at/betroffene/kinder/

Rat auf Draht: https://www.rataufdraht.at  

Prävention & sexuelle Bildung: www.selbstbewusst.at