Start News Sport
Sexismus

Shitstorm wegen Nike-Outfits: „Meine Vagina wird rausschauen!“ (FOTO)

(FOTO: X/@Jules31415)
(FOTO: X/@Jules31415)

Eine Welle der Empörung erfasst das US-Olympia-Team. Im Zentrum: Die Sportbekleidung für die weiblichen Leichtathletinnen, konzipiert von Nike für die bevorstehenden Wettkämpfe. Die Athletinnen kritisieren die Outfits als wenig praxistauglich und befürchten, dass mehr als sportliche Leistungen zur Schau gestellt werden. Die Männer dagegen gehen mit wesentlich weniger freizügigen Trikots an den Start.

Kritik an Design

Das Outfit, das vorwiegend in den sozialen Medien auf Kritik stößt, wurde jüngst in Paris vorgestellt: ein Body in leuchtendem Pink für die Damen, der im Gegensatz zur blauen, knielangen Hose und dem rot-blauen Tanktop der Herren, ins Auge sticht. Der hochgeschnittene Bund des Damen-Bodysuits sorgt für Unbehagen bei den Sportlerinnen.

US-Weitspringerin Tara Davis-Woodhall bringt es auf den Punkt: „Meine ‚Hoo haa‘ (Vagina) wird hier rausschauen!“, und auch andere Teammitglieder zeigen sich verstört von der Schnittführung.

Queen Harrison-Claye, olympische Hürdenläuferin, greift die Thematik mit Humor auf, doch hinter ihrer Bemerkung auf Instagram, das Team USA solle von der Enthaarungskette European Wax Center gesponsert werden, verbirgt sich berechtigte Frustration.

Ehemalige Athleten fordern Umdenken

Lauren Fleshman, eine ehemalige US-Leichtathletin, appelliert auf Instagram für eine funktionalere Bekleidung: Athletinnen sollten sich auf ihre Leistung konzentrieren können, ohne die Befürchtung, intime Körperteile könnten entblößt werden.

US-Medien wie die „New York Times“ und das „Wall Street Journal“ vergleichen die Bodysuits mit Produkten, die eine spezielle Intimpflege erfordern oder mit den Badeanzügen von „Baywatch“.

Nike unter Zugzwang?

Nike verteidigt sich, indem sie auf die Auswahlmöglichkeit aus knapp 50 verschiedenen Kleidungsstücken hinweisen, doch nimmt nicht direkt Stellung zur Kritik.

Ob die Kritik aus den Reihen der Athletinnen und der Medien zu einer Überarbeitung der Outfits führen wird, bleibt abzuwarten. Was jedoch klar ist: Der Ruf nach praktischer, gleichzeitig aber ästhetisch angemessener Sportkleidung, die den Athletinnen sowohl Leistungsfähigkeit als auch Würde zugesteht, wird immer lauter.