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MYSTERIUM

Sie ging auf die Straße, tanzte und starb…

TANZEN_BEINE_SCHUHE
(FOTO: iStock)

Ein merkwürdiges Phänomen sorgt heute noch für Unverständnis. Dabei sollen sich einige Hundert Menschen zu Tode getanzt haben.

In Straßburg ereignete sich im Jahr 1518 ein bizarres Ereignis, dass Forscher bis heute beschäftigt. Völlig grundlos scheinen Hunderte Menschen auf die Straße gegangen und pausenlos getanzt zu haben. Über Wochen hinweg, bis zur endlosen Erschöpfung sollen die Bürger Straßburgs gebebt haben bis zu ihrem Tod.

Die Aktion soll von einer „Frau Troffea“ ausgegangen sein, die an einem Sommertag ihr Haus verlassen und mehrere Tage durchgetanzt haben soll, woraufhin sich ihr weitere Personen angeschlossen haben. Zunächst 34, am Ende des Monats stieg die Zahl der Tanzwütigen aber auf erschreckende 400.

Das unerklärliche Ereignis dauerte drei Monate lang. Laut Aufzeichnungen eines Schreibers aus der Region soll zunächst bei einigen die Erschöpfung eingesetzt haben, bis sie starben. Am Höhepunkt der Tanz-Epidemie soll 15 Menschen täglich an den Folgen gestorben sein.

Da im Mittelalter die medizinischen Fortschritte nur gering waren, war auch die vorgeschlagene Therapie sehr zweifelhaft. Die Tanzwütigen sollten ihre Krankheit „austanzen“. Hierfür wurden sie in zwei Hallen geführt und auf Bühnen gestellt, um von Trommlern und Pfeifern begleitet zu werden.

Heute noch spekulieren Forscher über die Ursache der Tanzpest. Einige glauben an einen LSD-ähnlichen Trip ausgelöst durch das Mutterkorn, ein Pilz der im Roggen vorkommen kann. Durch die Vergiftung könnten die Menschen tagelang durchgetanzt haben. Historiker vermuten ebenfalls eine Massenpsychose ausgelöst durch die Hungersnot und die zahlreichen Krankheiten, die im Gebiet des Rheins, in dieser Zeit dominiert haben.

Der damaligen Bevölkerung waren Religion und Aberglaube jedoch näher und so brach zu dieser Zeit das Gerücht aus, dass der heilige Veit die Sünder mit endlosem Tanzen bestrafen würde.