Die Welt der InfluencerInnen ist nicht nur auf Social Media beschränkt. Längst flutet ihr Einfluss die Getränkeindustrie mit trendigen Energy Drinks und Limonaden. Doch was sprudelt da wirklich in den bunten Dosen, die insbesondere bei der jüngeren Generation beliebt sind?

Eine Untersuchung des Vereins für Konsumenteninformation (VKI) wirft bedenkliche Schatten auf das glitzernde Image der von Influencer:innen vermarkteten Energy Drinks. Insbesondere zwei US-amerikanische Social-Media-Persönlichkeiten, die 2022 die Marke „Prime“ ins Leben riefen, stehen im Rampenlicht. Ihr Energy-Drink enthält in einer 0,355-Liter Dose beachtliche 200 mg Koffein. Mehr als das Doppelte dessen, was in einer Standarddose Red Bull zu finden ist. In Slowenien verschwand das Getränk aufgrund des exorbitanten Koffeingehalts bereits aus den Regalen.
Jugendliche im Fokus der Kritik
Auch „Gönrgy“, das Herzstück eines bekannten Social-Media-Stars im deutschsprachigen Raum, steht in der Kritik. Mit einem Koffeingehalt von 160 mg pro 500 ml ist auch dieses Getränk weit entfernt von unbedenklich. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) hat die Alarmglocken für Kinder und Jugendliche schon länger läuten lassen. Die Behörde empfiehlt eine maximale tägliche Koffeinaufnahme von 3 mg pro Kilogramm Körpergewicht. Ein 45 kg schwerer Jugendlicher sollte beispielsweise nicht mehr als 135 mg Koffein zu sich nehmen. Eine Dose „Prime Energy“ oder „Gonrgy“ würde diese Grenze überschreiten.
Vorsicht ist geboten
Die VKI-Ernährungswissenschafterin Nina Eichberger appelliert an das Verantwortungsbewusstsein: „Energy-Drinks wie ‚Prime Energy‘ und ‚Gonrgy‘ sind für Kinder und Jugendliche nicht geeignet, da eine einmal geöffnete Dose in der Regel komplett konsumiert wird und die Produkte mit 200 bzw. 160 mg Koffein pro Dose weit über der unbedenklichen Menge liegen“ (Nina Eichberger). Selbst bei kleineren Mengen, wie sie in einer 250 ml Dose Red Bull vorkommen, warnt Eichberger vor einer Überschreitung der tolerierbaren Koffeinaufnahme.
Nebenwirkungen von zu viel Koffein
Die Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) hat bereits auf die möglichen unerwünschten Wirkungen eines übermäßigen Koffeinkonsums hingewiesen. Dazu zählen Symptome wie Kurzatmigkeit, Muskelzittern, schwere Übelkeit und Angstzustände – eine klare Botschaft an KonsumentInnen, diesen Getränken gegenüber vorsichtig zu sein.

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