Start Politik
Pensionssystem

So wirkt sich Teilzeit-Arbeit auf eure Pension aus

PENSION_GELD
(FOTO: iStock/ dstaerk)

Das österreichische Pensionssystem steht vor einer Zerreißprobe. Mit einer sinkenden Anzahl an Beitragszahlern und einer steigenden Anzahl an Rentnern, gepaart mit einer zunehmenden Tendenz zur Teilzeitarbeit, droht eine ernsthafte Pensionslücke. Wie können wir diese Herausforderung meistern?

Laut Prognosen der Economica wird die Anzahl der Beitragszahler, die das staatliche Pensionssystem tragen, bis 2050 drastisch sinken. Während 2019 noch 3,26 Beitragszahler auf einen Rentner kamen, wird diese Zahl bis 2050 auf 1,96 sinken. Ein alarmierender Trend, der durch die steigende Tendenz zur Teilzeitarbeit noch verschärft wird.

Teilzeit als heimliche Gefahr

Teilzeitarbeit wird in Österreich immer mehr zur Norm. Doch die reduzierte Arbeitszeit führt zu einer erheblichen Pensionslücke. Insbesondere, wenn die Entscheidung für Teilzeitarbeit früh im Arbeitsleben getroffen wird. Ein männlicher Arbeitnehmer mit Medianeinkommen, der mit 24 Jahren von Vollzeit auf Teilzeit wechselt, blickt laut Economica auf eine Pensionslücke von 442.115 Euro. Bei einer Frau sind es immerhin noch 422.635 Euro.

„Es lässt sich eindeutig machen“, so der Fachverbands-Obmann Zakostelsky. Mit einer betrieblichen Vorsorge könne die durch Teilzeitarbeit entstehende Pensionslücke ausgeglichen werden. Dafür muss allerdings in der Erwerbsphase einiges angespart werden. Ein Mann müsste bei Teilzeit-Arbeit ab 24 Jahren über eine Anspardauer von 41 Jahren hinweg 170 Euro pro Monat ansparen, um die Lücke zu schließen, bei Frauen sind es 150 Euro.

„Allerdings haben in Österreich derzeit nur ein Viertel der Berufstätigen Bevölkerung eine Zusatzpension“, fügt Zakostelsky hinzu. Daher fordert der Fachverband vom Gesetzgeber, die private Vorsorge attraktiver zu gestalten und in die Breite zu bringen. Ein möglicher Weg könnte durch steuerliche Anreize für eine grüne Pensionsvorsorge erreicht werden.

Generalpensionskassenvertrag wird gefordert

Zakostelsky pocht erneut auf einen Generalpensionskassenvertrag. „Ein solcher Vertrag müsse jedenfalls möglichst rasch – am besten noch vor Wahlkampfzeiten – umgesetzt werden“, so der Fachverbands-Obmann. Über eine Million Menschen sind derzeit anwartschafts- und leistungsberechtigt für eine betriebliche Vorsorge. Mit Zahlungen von 847 Mio. Euro im Jahr 2022 sind die Pensionskassen mittlerweile der größte Zahler privater Renten in Österreich.

Nach einem schwierigen Jahr 2022 hat sich die Performance der Pensionskassen wieder verbessert. Nach plus 1,7 Prozent im ersten Quartal stand nach sechs Monaten ein Performance-Plus von 3,28 Prozent zu Buche. Im langjährigen Durchschnitt (seit 1991) liegt der Prozentsatz bei 4,90 Prozent pro Jahr, der Durchschnitt der letzten zehn Jahre liegt bei 3,26 Prozent pro Jahr.