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Sicherheitsproblem

Sogar Polizist geht nicht mehr allein durch Favoriten

(FOTO: Screenshot ORF)
(FOTO: Screenshot ORF)

In der letzten Zeit ist der Wiener Bezirk Favoriten immer wieder in den Schlagzeilen gelandet. Eine Reihe von Gewalttaten und Missbrauchsfällen hat die BewohnerInnen und die gesamte Stadt schockiert. Der ehemalige stellvertretende Polizeichef von Wien, Kurt Hengelmüller, bezeichnete den Bezirk in einem Interview mit dem ORF als „Problembezirk“ und forderte konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit.

Die jüngsten Vorfälle in Favoriten, darunter Messerstechereien und der monatelange Missbrauch eines 12-jährigen Mädchens, haben eine Welle der Empörung und Besorgnis ausgelöst. Innenminister Gerhard Karner will darauf mit einer speziellen Einsatzgruppe reagieren, die sich auf die Bekämpfung der Jugendkriminalität in Favoriten konzentriert. Zudem ist ein Waffenverbot geplant, um weitere Gewalttaten zu verhindern.

In diesem Kontext äußerte sich Kurt Hengelmüller besorgt über die Entwicklung im 10. Bezirk. Er berichtete, dass sein Sohn ihm sogar verboten habe, alleine durch den Bezirk zu gehen. „Favoriten ist ein Problembezirk“, betonte Hengelmüller im ORF-Interview. Er sieht eine Veränderung in der Art der Kriminalität, die sich von Körperverletzungen hin zu schwerwiegenderen Delikten entwickelt hat.

Unterstützt Waffenverbot

Hengelmüller unterstützt das geplante Waffenverbot der Bundesregierung und sieht darin einen möglichen Weg, die Sicherheit in Favoriten wiederherzustellen. „Ein Waffenverbot wäre sicherlich ein Weg, um wieder sicherer zu werden“, so der ehemalige Polizist. Darüber hinaus plädiert er für eine intensivere Präventionsarbeit in Kindergärten und Volksschulen, um Kinder frühzeitig über die strafrechtlichen Konsequenzen von Gewalttaten aufzuklären.

Zudem spricht sich Hengelmüller für eine Herabsetzung der Strafmündigkeit aus, allerdings mit einer wichtigen Einschränkung: „Auch eine Herabsetzung der Strafmündigkeit kann ich nur befürworten. Einem 11-Jährigen kann man nicht dieselben Strafen geben wie einem 14-Jährigen“, so Hengelmüller.

Zum Abschluss seines Interviews betonte Hengelmüller die Dringlichkeit der Situation und die Notwendigkeit, die Sicherheit in Favoriten zu verbessern. Es ist klar, dass sowohl die Politik als auch die Gesellschaft als Ganzes gefordert sind, um Lösungen für die Probleme in Favoriten zu finden.