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Wog nur 1,3 Kilo

Sonnenlicht statt Muttermilch: Veganer Influencer lässt Sohn verhungern

(FOTO: Instagram/yarilo_drug)
(FOTO: Instagram/yarilo_drug)

In der ruhigen Küstenstadt Sotschi hat sich ein tragisches Ereignis zugetragen, das das Bewusstsein für verantwortungsbewusste Elternschaft ins Zentrum rückt. Maxim L., ein russischer Influencer mit einer großen Anhängerschaft auf Instagram, wurde für schuldig befunden, seinen neugeborenen Sohn Kosmos zu Tode gehungert zu haben. Der Säugling starb aufgrund einer extremen Ernährungsweise, bei welcher er lediglich dem Sonnenlicht ausgesetzt wurde, ohne jegliche Nahrungszufuhr, was am 8. März 2023 zum tragischen Gewichtsverlust und letztlich zu seinem Tod führte.

Sollte nur von Sonnenlicht leben

Maxim L., der sich selbst als Verfechter eines strengen veganen Rohkost-Lebensstils darstellte, ernährte anstatt dessen seinen gerade mal einen Monat alten Sohn ausschließlich von Sonnenlicht. Ein Glaube, den er mit einer spirituellen Gruppierung teilte, die davon überzeugt ist, ohne feste oder flüssige Nahrung überleben zu können. Dass diese Praxis wissenschaftlich unhaltbar ist und in diesem Fall tödliche Folgen hatte, steht außer Frage.

Baby mit kaltem Wasser übergossen

Der Einfluss von Maxim L. beschränkte sich nicht nur auf die virtuelle Welt, in der er Rohkost promovierte. Während er selbst abweichend von seinen öffentlichen Behauptungen auch gekochte Lebensmittel und Fleisch verzehrte, wurde sein Sohn einer harten Prozedur unterworfen. Nach Informationen von Bild.de unterzog der Vater das Baby kalten Wassergüssen mit der Begründung, diese würden es stärker machen. Die Realität war eine Zerreißprobe zwischen öffentlicher Persona und privatem Handeln.

Verbot der Mutter das Stillen

Anfänglich versuchte Maxim L., die Verantwortung für das Geschehene seiner Partnerin Oxana zuzuschreiben. Doch Zeugenberichte legen nahe, dass er es war, der aktiv das Stillen unterband. Oxana, die versuchte, den Säugling heimlich mit Muttermilch zu ernähren, sah sich zunehmend machtlos. Trotz später Versuche, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen, war die Lungenentzündung in Verbindung mit der extremen Abmagerung des Kindes bereits zu weit fortgeschritten. Der Junge wog bei seinem Tod nur noch 1,3 Kilo.

Konsequenzen

Die Gerichtsverhandlung endete für Maxim L. mit dem Urteil einer mehrjährigen Gefängnisstrafe sowie einer Geldstrafe für vorsätzliche schwere Körperverletzung. Seine Partnerin erlitt eine mildere Strafe in Form von „Erziehungsarbeit“. Gemäß Aussagen von Verwandten, die Stern zitiert, litt sie unter „großer Angst“ vor Maxim L., was ihre Handlungsfähigkeit eingeschränkt haben könnte.

Diese Tragödie wirft ein Schlaglicht auf die Verantwortung von Eltern und die potenziellen Gefahren, die aus extremen Überzeugungen entstehen können. Vergleichbare Fälle, wie jener einer Österreicherin, die ihren Sohn misshandelte, oder einer Mutter, die ihre Tochter aus Versehen mit einem Boot tötete, zeigen, wie wichtig es ist, das Wohlergehen der Kinder in der Obhut ihrer Eltern zu schützen.