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ANTIKÖRPER NEHMEN AB

Studien zeigen: Genesene dürften besser vor Delta geschützt sein als Geimpfte

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Neue Studien der letzten Tage weisen darauf hin, dass die Antikörper von Genesenen länger stabil bleiben, als jene von Geimpften. Dadurch ist auch das Risiko sich mit der Delta-Variante anzustecken entsprechend geringer.

Grundsätzlich zeigen Studien der letzten Tage und Wochen, dass die Impfungen auch gegen die deutlich ansteckendere Delta-Variante wirken. Sie schützen nicht nur die Geimpften selbst vor einer Infektion und schweren Verläufen, sondern dürften insgesamt das Infektionsrisiko für Mitmenschen reduzieren. Denn Geimpfte sind nicht nur weniger lang ansteckend, sondern auch ihre Viren sind wesentlich weniger infektiös. Allerdings ist der Impfschutz natürlich nicht perfekt. Neueste Analysen zeigten, dass die Antikörper bei Geimpften nach einigen Monaten deutlich zurückgehen. Außerdem dürften laut der neuesten Studie, Genesene besser vor der Delta-Variante geschützt sein als Geimpfte.

Antikörper werden weniger
Grundsätzlich ist der Abfall der Antikörper bei den verschiedenen Impfstoffen auch unterschiedlich schnell: Bei dem Vakzin von Biontech/Pfizer dürfte dieser zu Beispiel recht schnell passieren. Die Konsequenz: Der Immunschutz lässt ebenfalls nach. Im Gegensatz dazu sollen die Antikörper von Corona-Genesenen länger stabil sein und dadurch das Delta-Ansteckungsrisiko wesentlich geringer sein – dies zeigt zumindest eine neue israelische Studie. Sie wurde jedoch bisher nur als Preprint auf „Medrxiv“, also noch nicht vollständig fachkundig begutachtet.

Die Antikörpertiter der Genesenen dürften also um einiges „haltbarer“ sein als die von Personen mit zwei Biontech/Pfizer-Impfungen. Die Studie von Eli Magen und seinen Kollegen trifft jedoch keine Aussagen darüber, was das über die zelluläre Immunität aussagt, also über das Immungedächtnis in Form der T- und B-Zellen, das die Antikörper ergänzt.

Sind „nur“ Genesene nun besser geschützt als vollständig Geimpfte?
Zumindest laut den aktuellsten Studien scheint das im Fall der Delta-Variante zuzutreffen. Allerdings auch nur dann, wenn die Impfungen relativ lange zurückliegen – was in Israel und Großbritannien der Fall ist, da die beiden Länder schon sehr früh mit der Impfung der Bevölkerung angefangen haben. Auch eine weitere israelische Studie bestätigt diese Ergebnisse: Sie verglich das Risiko für eine Ansteckung mit der Delta-Variante zwischen „nur“ Geimpften und „nur“ Genesenen.

Das Ergebnis: „Nur“ Geimpfte hatten ein in etwa 13-fach höheres Risiko für eine Ansteckung im Vergleich zu „nur“ Genesenen. Auch wenn die Infektion der Genesenen bereits im letzten Jahr war, war der Schutz vor Delta immer noch rund 6- bis 7-fach höher als der von Geimpften. Auch das Risiko für schwere Verläufe war höher.

Was bedeuten diese Ergebnisse nun für Genesene?
Sollten sich die vorläufigen Studienergebnisse als richtig herausstellen, stellt sich natürlich für viele die Frage: Müssen sich Genesene überhaupt impfen lassen? Die Antwort ist einfach: Ja. Denn: Die allerbeste Immunisierung dürfte nach allen bekannten Daten eine Infektion plus einmalige Impfung sein.

Quellen und Links: