Die 20-jährige Natasha aus Southampton hat ein verstecktes Laster, das sie monatlich rund 100 Euro kostet. Ihre Sucht nach Softdrinks, insbesondere Pepsi Max, hat sie in einen Strudel aus körperlichen Entzugserscheinungen und gesundheitlichen Problemen gezogen. Doch wie schädlich ist der übermäßige Konsum von zuckerhaltigen Getränken wirklich, und wie kann man sich davon lösen? Ein Mediziner gibt Auskunft.
Die junge Beauty-Bloggerin hat sich in den letzten vier Jahren eine tägliche Pepsi Max-Routine von zwei bis vier Litern angewöhnt. Ihre Abhängigkeit ist so stark, dass sie ohne ihre tägliche Dosis unter heftigen Migräneanfällen, Zittern und Schwitzen leidet. „Ich zittere und schwitze und bekomme eine wirklich schlimme Migräne, wenn ich 24 Stunden lang keine Pepsi trinke“, gesteht sie in einem viralen TikTok-Video. Sie beschreibt ihre Sucht nach dem kohlensäurehaltigen Getränk als lebensnotwendig.
Die Wurzeln ihrer Sucht liegen paradoxerweise in einem ärztlichen Ratschlag. Um ihren niedrigen Blutzuckerspiegel zu erhöhen, wurde ihr empfohlen, zuckerhaltige Getränke zu konsumieren. „Mir wurde geraten, zuckerhaltige Getränke zu trinken, also habe ich das jeden Tag gemacht, aber das führte schließlich dazu, dass ich süchtig wurde“, erzählt Natasha. Als sie merkte, dass sie nicht mehr ohne die Softdrinks leben konnte, wechselte sie zur Light-Variante Pepsi Max.
körperliche Folgen
Doch der übermäßige Konsum von Softdrinks hat auch körperliche Folgen. „Mein Herzschlag ist sehr schnell. Schon wenn ich die Treppe hinaufgehe, werde ich fast ohnmächtig“, berichtet Natasha. Der Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht sieht die Situation kritisch: „Der Grund, warum sie Cola trinkt, ist, weil ein Arzt ihr das wegen des niedrigen Blutzuckers empfohlen hat. Dafür sollte sie aber normal gesüßte Cola trinken; Light-Produkte machen dafür keinen Sinn. Wenn man zu wenig Zucker im Blut hat, dann muss man Zucker zu sich nehmen.“
Süßstoffe oder Zuckerersatzstoffe, wie sie in Light-Produkten enthalten sind, haben diese Wirkung nicht. Sie verändern den Blutzuckerspiegel kaum. Doch was bedeutet das für den Körper? „Aspartam ist ein Süßungsmittel, bei dem man nicht genau weiß, wo genau die Dosis liegt. Aber man hat schon in den achtziger Jahren eine tägliche Menge festgelegt“, erklärt Dr. Specht. Obwohl Natasha diese Grenze einhält, sind langfristige gesundheitliche Auswirkungen nicht auszuschließen.
Süßstoffe beeinflussen zudem unsere Wahrnehmung von Süße. Wer zu viel konsumiert, verändert sein Geschmacksempfinden. Der Körper interpretiert die Süße als Kalorienzufuhr, was aber durch den Zuckerersatz nicht der Fall ist. Das Resultat: Der Körper verlangt immer mehr Süßes, und man isst mehr, auch zuckerhaltige Lebensmittel.
gefährlicher Lebensstil
Dr. Specht warnt vor den Folgen von Natashas Lebensstil: „Man kann nicht eindeutig etwas zur Langzeitwirkung sagen. Klar ist aber, dass man ihre Ernährung insgesamt überprüfen sollte.“ Er sieht bei ihr das Risiko einer Mangelernährung und empfiehlt, den Softdrink-Konsum schrittweise zu reduzieren: „Um von den süßen Getränken loszukommen, empfiehlt es sich, sich Schritt für Schritt zu entwöhnen und nicht von einem auf den anderen Tag mit dem Konsum aufzuhören.“
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