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KOSOVO

Thaçi nach Einvernahme: „Ich werde aus diesem Prozess mit reiner Weste herauskommen.“

(Foto: Hashim Thaçi/Facebook)

Der Kosovarische Präsident, Hashim Thaçi, wurde in Den Haag (Niederlande) vor einem Sondergericht zu mutmaßlichen Kriegsverbrechen während des Kosovo-Krieges befragt. Nach seiner Rückkehr zeigt sich der Präsident zuversichtlich.

Thaçi erklärte, dass er „seine bürgerliche und institutionelle Pflicht“ erfüllt habe, vor den Sonderstaatsanwälten in Den Haag zu erscheinen. „Ich beendete ungefähr 30 Stunden der Konfrontation mit den Strafverfolgungsbehörden, wo ich über alle Vorwürfe informiert wurde und ihre Fragen beantwortete“, sagte Thaçi.

Die Anklage des Haager Sondergerichts legt ihm Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit von Anfang 1998 bis Ende 2000 zur Last. In der Anklageschrift wird von mindestens 100 Morden an Serben, Nicht-Albanern und politischen Gegner gesprochen. (KOSMO berichtete) Neben Thaçi werden auch der ehemalige UCK-Geheimdienstchef Kadri Veselji und ein Dutzend anderer ehemaliger Mitglieder des UCK (Ushtria Çlirimtare e Kosovës-  „Befreiungsarmee des Kosovo“) verdächtigt.

Vergangenen Montag war Hashim Thaçi nach Den Haag gereist. Bei seiner Rückkehr in den Kosovo gibt der Präsident jedoch keine Einzelheiten zu den Inhalten der viertägigen Anhörung bekannt.

Er forderte die Bürger auf, zu verstehen, dass er nicht auf die Details der Konfrontation eingehen kann. Er fügte jedoch hinzu, dass der Prozess nur ein weiterer in einer Reihe von „Anschuldigungen und Erfindungen über die Kosovo-Befreiungsarmee während der letzten 21 Jahre“ sei.

Ende April übergab die Sonderstaatsanwaltschaft die Anklage an den vorgerichtlichen Richter. Der Richter ist verpflichtet, eine Änderung der Anklage spätestens innerhalb von sechs Monaten zu bestätigen, abzulehnen oder zu beantragen.

Bevor er nach Den Haag ging, wo er in Anwesenheit von Rechtsanwalt Geoffrey Nice befragt wurde, sagte Thaçi, er würde zurücktreten, wenn er angeklagt würde.