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ORTHODOXE KIRCHE

Trauer auch in Österreich: Schönborn würdigt serbischen Patriarchen

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Foto: Kathpress / Pullinger

Der Tod des serbischen Patriarchen Irinej sorgt nicht nur in Serbien für Trauer. 

Wie die österreichische Kathpress veröffentlichte, zeigte sich auch der österreichische Kardinal Christoph Schönborn tief betroffen vom Tod des orthodoxen Patriarchen. „In Trauer über den Heimgang eines der großen orthodoxen Patriarchen bin ich im Gebet mit der serbischen orthodoxen Kirche und dem serbischen Volk verbunden, das den Tod von Patriarch Irinej beweint“, so Schönborn. 

Dialog mit Katholiken
Er betonte dabei, dass Irinej sich auf internationaler Ebene für die Wiederherstellung des Dialogs zwischen orthodoxer und katholischer Kirche einsetzte. Zuletzt trafen Schönborn und Irinej 2018 in Belgrad zusammen, als sich Irinej bei diesem bedankte, dass „Österreich die serbisch-orthodoxen Gläubigen so gut aufgenommen habe“. Vor allem dankbar zeigte sich Irinej, dass die Erzdiözese Wien im Jahr 2014 die Kirche Neulerchenfeld an die serbisch-orthodoxe Kirche übergab. 

Gemischte Reaktionen am Balkan
In Serbien wird überall getrauert und es ist bereits der zweite Tod einer Größe der Serbisch-orthodoxen Kirche innerhalb eines Monats. Erst vor einigen Wochen verstarb auch der montenegrinische Metropolit Amfilohije, der genauso wie Irinej dem nationalen Lager in der Serbisch-orthodoxen Kirche angehörte. 

GESTORBEN: Das größte Feindbild des Metropoliten war Conchita WURST: „Der Herr hat uns für Conchita bestraft“.

Gepostet von KOSMO am Freitag, 30. Oktober 2020

Viele Aussagen und Haltungen von Irinej gelten in den Nachbarländern Serbiens als sehr umstritten. In Bosnien-Herzegowina, Kroatien und am Kosovo gilt er als serbischer Nationalist und Verfechter einer großserbischen Idee. Um das zu belegen, wird oft seine Aussage hergenommen: „Überall, wo Serben sind, ist Serbien!“. Von dieser und anderen nationalistischeren Haltungen hat er sich – trotz vermehrten Dialogs in den letzten Jahrzehnten – nie distanziert. Ebenso hatte er mit dem Ultranationalisten Vojislav Šešelj keine Berührungsängste und traf sich mehrmals mit ihm.

Die Republika Srpska – die serbische Entität in Bosnien-Herzegowina, hervorgegangen aus dem letzten Krieg – bezeichnete er als „Gottes Werk“.