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Weitere Umweltkatastrophe in Bosnien: Fluss Bosna verschmutzt

Der Fluss im Dorf Vranduku verfärbte sich Ende Jänner rot. (FOTO: Facebook/Safet Kubat)
Der Fluss im Dorf Vranduku verfärbte sich Ende Jänner rot. (FOTO: Facebook/Safet Kubat)

Letzte Woche wurde bekannt, dass der Fluss Drina in Bosnien und Herzegowina mittlerweile zu einer Mülldeponier verkommen ist, wie KOSMO berichtete. Schockierende Bilder zeigten uns das Ausmaß in Visegrad. Nun bahnt sich eine neue Umweltkatastrophe an: rund 200 Kilometer weiter. Ebenfalls in Bosnien und Herzegowina.

Am Dienstagmorgen dokumentierten Öko-Aktivisten im Dorf Vranduku, Bosnien und Herzegowina, die Verfärbung des Flusses Bosna. Sie veröffentlichen die Bilder auf Facebook. Der Grund soll in der Nähe zum Stahlwerk Željezara liegen, dass schon 1892 – zu Zeiten der Österreichisch-Ungarische Monarchie – erbaut wurde.

Stahlproduktionsstätte

Inzwischen gehört die Stahlproduktionsstätte Željezara zum riesigen, internationalen Konzern ArcelorMittal. Beim Eintreffen in Zenica hat das Unternehmen verpflichtend zugesagt, alle geltenden Umweltauflagen zu erfüllen. Die Bewohner von Zenica, Umweltverbände und Bürgerinitiativen sehen die Eigentümer als Hauptverantwortliche für die Tatsache, dass die Stadt weiterhin als „Smog-Hochburg“ gilt.

Kein Fischsterben

Im Anschluss wandten sich die Aktivisten an die zuständige Regierungsbehörde und übermittelten einen Bericht über die Verunreinigung des Flusses. Die Behörde ließ den betroffenen Bereich untersuchen und stellte fest, dass die Verschmutzung kein Fischsterben ausgelöst hatte.

Presseaussendung von ArcelorMittal

„Der Vorfall heute Morgen im Fluss Bosna stellt eine große Überraschung für uns dar, da wir seit Jahren in Systeme zur Verringerung der Umweltbelastung investieren und in diesem Bereich erhebliche Verbesserungen feststellen konnten. Diese Situation ist für uns nicht akzeptabel, deshalb führen wir gemeinsam mit den zuständigen Institutionen eine sehr detaillierte Untersuchung vor Ort durch, um den Sachverhalt zu klären“, heißt es in einer Presseaussendung von ArcelorMittal.

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