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Ungleichheit

Abschaffung der Kalten Progression begünstigt Besserverdienende

(FOTO: iStock/Christian Horz)
(FOTO: iStock/Christian Horz)

Zum Vorteil der Steuerzahler hat die türkis-grüne Koalition Anfang des Jahres die schleichende Steuererhöhung, auch bekannt als kalte Progression, teilweise abgeschafft. Eine aktuelle Analyse zeigt nun, wie viel sich die Steuerzahler durch diese Maßnahme tatsächlich ersparen können.

Eine Analyse des Thinktanks Agenda Austria zeigt, dass Menschen mit höheren Einkommen durch die Abschaffung der kalten Progression stärker profitieren. Die türkis-grüne Koalition hat die Steuererhöhung Anfang des Jahres zwar abgeschafft, jedoch nur teilweise.

Automatischer Anstieg in höhere Steuerstufen

Die kalte Progression entsteht durch automatischen Anstieg in höhere Steuerstufen aufgrund von Inflation, obwohl die Kaufkraft de facto sinkt. Zwei Drittel dieser verdeckten Steuererhöhung werden nun an die Steuerzahler zurückgeführt, das restliche Drittel verteilen die Regierungsparteien je nach politischer Ausrichtung. Dies kompensiert die kalte Progression nur teilweise, wobei Besserverdienende stärker profitieren.

Abschaffung der kalten Progression: Brunner warnt

Laut Berechnungen der Agenda Austria erhalten Geringverdiener mit 1.500 Euro brutto monatlich im Jahr 2024 eine automatische Entlastung von 182 Euro. Eine vollständige Kompensation würde 270 Euro erfordern. Bei einem Verdienst von 3.000 Euro brutto erhält man 309 Euro zurück, obwohl die kalte Progression 463 Euro ausmacht.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.