Start News Chronik
LANGER GERICHTSPROZESS

Urteil steht: Stalking-Opfer beging Selbstmord

(FOTO: iStockphoto/gorodenkoff)
(FOTO: iStockphoto/gorodenkoff)

Ein 17-jähriger Mann aus Spanien hatte Selbstmord begangen, weil er von einem 62-jährigen Stalker über WhatsApp bedroht, belästigt und verfolgt wurde. Sechs Jahre nach dem Tod des jungen Mannes wurde der Täter wegen Mordes infolge von Stalking und Drohung zu 10 Jahren Haft verurteilt.

Darüber hinaus ist der Täter gegenüber den Eltern und dem Bruder des Opfers zur Leistung von Schadenersatz in Gesamthöhe von 173.000 Euro verpflichtet.

Der Beschuldigte wurde im Juli von einem Geschworenengericht des Mordes schuldig befunden, die Staatsanwaltschaft hatte eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren gefordert.

Der Täter hatte dem verstobenen Teenager Ende 2016 über WhatsApp “mindestens 119 einschüchternde Drohbotschaften in weniger als drei Stunden” geschickt, teilte das zuständige Kreisgericht mit. Der Mann soll den Teenager beschimpft haben, weil dieser eine Website für Erwachsene besucht hatte. Das Opfer entschuldigte sich in mehreren Nachrichten. Außerdem schrieb der junge Mann, dass er minderjährig war und sich das Leben nehmen würde. Der Täter ließ nicht von ihm ab, schrieb eine Flut an Droh- und Schimpfbotschaften. In der Folge nahm sich der verzweifelte junge Mann sich am 1. Dezember 2016 das Leben.

Der Täter wies die meisten Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft während der Verhandlung zurück. Sein Rechtsanwalt kündigte an, dass er gegen das Gerichtsurteil berufen wird.