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TRIBUNAL

Urteil zu Praljak-Selbstmord: Niemand trägt Verantwortung für eingeschleustes Gift!

Praljak
(FOTO: Screenshot)

Die Untersuchungen des Haager Tribunals in Bezug auf den Selbstmord von General Slobodan Praljak sind abgeschlossen. Demzufolge sei dieser nicht auf Sicherheitslücken des Tribunals zurückzuführen.

Wie die kroatische Tageszeitung „Jutarnji list“ berichtet, bedeutet der Entschluss, dass niemand dafür zur Verantwortung gezogen wird, dass das Fläschchen mit der enthaltetenen Gift-Mischung eingeschleust wurde. Zudem gäbe es nach wie vor keine Antwort darauf, wie es besagtes Selbstmord-Utensil ins Tribunal schaffte.

In Praljaks Zimmer wurde nach seinem Tod lediglich ein Kuvert mit dem Namen Nika gefunden, in dem sich ein Brief an seine Ehefrau befand.

Praljak wurde zusammen mit Jadranko Prlić, Bruno Stojić, Milivoj Petković, Valentin Ćorić und Berislav Pušić wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit, Verstößen gegen Gesetze und schwerwiegenden Verstößen gegen die Genfer Konvention verurteilt.

Am 29. November 2017 wurde das Urteil gegen Praljak in einem Gerichtssaal in Den Haag offiziell verkündet: Wegen Kriegsverbrechen in Bosnien-Herzegowina standen dem 72-Jährigen 20 Jahre Gefängnis bevor. Unmittelbar nach der Urteilsverkündung trank er noch im Gerichtssaal aus einer Flasche eine giftige Flüssigkeit, die sich später als Kaliumcyanid erwies. (KOSMO berichtete)