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STATISTIK

Ganze Familien wandern aus Bosnien-Herzegowina ab

Familiennamen ausgelöscht
In der Stadt Fojnica, etwa 30 Kilometer von Sarajevo entfernt, stehen etliche Häuser leer. Verschlossene Türen und Fensterläden sind Zeugen der fortschreitenden Einöde, die viele Ortschaften heimgesucht hat. Familiennamen wie Cvjetković, Miletić, Gujić oder Bosnjak sind nicht mehr in Fojnica vorzufinden. Die Präsidentin der Union für nachhaltige Rückkehr und Integration in Bosnien-Herzegowina, Mirhunisa Zukić, sagte, dass seit Jahresbeginn 18.000 Personen das Land verlassen haben. Ganze Familien würden abwandern. Die meisten Auswanderer stammen aus der Herzegowina.

Deutsche Botschaften überfordert
Ende August berichtete Spiegel Online, dass deutsche Botschaften auf dem Balkan mit Anträgen für Arbeitsvisa in Deutschland überfordert seien. Die Zahl der bearbeiteten Visa sollen sich in den sechs Staaten des Westbalkans im ersten Halbjahr 2018 auf rund 52.000 erhöht haben. Das sind beinahe doppelt so viele im selben Zeitraum 2015. Seit 2016 besteht für Asylanträge aus Bosnien, Serbien, Montenegro, dem Kosovo, Mazedonien und Albanien eine Sonderregelung. Die deutschen Behörden gehen mit Asylanträgen aus diesen Ländern strenger um. Im Gegenzug dazu können die Staatsangehörigen aus den jeweiligen Ländern nach Deutschland kommen, wenn sie ein Arbeitsangebot vorlegen. Meistens handelt es sich um Jobs im Baugewerbe, in der Gastronomie oder der Pflege.