Österreich sieht sich aktuell mit einem schwerwiegenden Ausbruch der Vogelgrippe konfrontiert. Das Gesundheitsministerium in Wien hat als Reaktion darauf das gesamte Landesgebiet als Gebiet mit erhöhtem Risiko für die hochansteckende Virusinfektion eingestuft.
Maßnahmen für Geflügelhalter
Diese Maßnahme folgt den kürzlich nachgewiesenen Fällen bei Wildvögeln in verschiedenen Regionen des Landes. Seit Freitag müssen alle Geflügelhalter in Österreich spezielle Schutzmaßnahmen umsetzen. Ziel dieser Präventionsmaßnahmen ist es, den Kontakt zwischen Nutz- und Wildvögeln zu unterbinden. Geflügel darf nicht mehr im Freien gefüttert werden und muss durch Dächer oder Netze geschützt werden. In 25 Bezirken, die als besonders risikoanfällig gelten, gelten strengere Vorschriften: Geflügelbetriebe mit mehr als 50 Tieren sind verpflichtet, ihre Bestände ausschließlich in geschlossenen Ställen zu halten.
Breitere Auswirkungen des Virus
Die Vogelgrippe tritt europaweit verstärkt im Frühjahr und Herbst auf und hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Tierbestände. Obwohl Infektionen beim Menschen selten sind und bis dato in Europa nicht nachgewiesen wurden, besteht weiterhin ein Risiko durch das Virus. Besorgniserregende Vorkommnisse gab es kürzlich in der Slowakei, wo ein erheblicher Ausbruch zur Keulung von 400.000 Hühnern führte. Vietnam meldete den Tod von mindestens 47 Tigern und drei Löwen aufgrund der Erkrankung, darunter auch einige wenige Wochen alte Tierbabys.
Die andauernde Vogelgrippewelle gilt als die größte jemals dokumentierte. Ihre Ausbreitung in die USA, wo auch Milchkühe betroffen waren, hat Virologen weltweit alarmiert: Es besteht die Sorge, dass das Virus sich an Säugetiere anpassen könnte, was mit neuen Risiken einhergehen würde. Eine Studie aus August weist auf Übertragungen zwischen verschiedenen Säugetierarten hin, etwa von Kühen auf Katzen.
Führende Experten wie Christian Drosten, Chef-Virologe der Charité in Berlin, warnen vor der Möglichkeit einer neuen Pandemie. Bislang wurden aber keine Mutationen entdeckt, die eine leichtere Übertragbarkeit auf den Menschen ermöglichen würden.
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