Start Aktuelles
Aktivismus

Vom Schulstreik zur Gaza-Entführung: Wer ist Greta Thunberg?

thunberg
FOTO: European Parliament from EU - Greta Thunberg at the Parliament, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=78369696

Von der einsamen Schulstreikerin zur globalen Aktivistin – Greta Thunberg spendet Millionen und gerät nun bei einer humanitären Mission ins Visier israelischer Streitkräfte.

Greta Thunberg, die schwedische Klimaaktivistin, begann ihren Weg ins Rampenlicht mit gerade einmal 15 Jahren. Mit einem selbstgemalten Schild „Schulstreik für das Klima“ setzte sie sich einsam vor das schwedische Parlament – eine Geste, die zur weltweiten „Fridays for Future“-Bewegung heranwuchs, bei der Schülerinnen und Schüler freitags die Schulbänke gegen Protestaktionen eintauschen, um Klimaschutzmaßnahmen einzufordern.

Die 2003 in Stockholm geborene Aktivistin hat seither auf den größten internationalen Bühnen gesprochen – von den Vereinten Nationen bis zum Europäischen Parlament. Das Time-Magazin kürte sie 2019 zur Person des Jahres, und mehrfach stand ihr Name auf der Nominierungsliste für den Friedensnobelpreis.

Spenden statt Vermögen

Trotz ihres globalen Einflusses bleibt Thunbergs finanzielles Profil bescheiden. Ihr Vermögen wird für 2025 auf lediglich ein bis zwei Millionen Dollar geschätzt – Einnahmen, die hauptsächlich aus Buchverkäufen, Dokumentarfilmen und Preisgeldern stammen. Bemerkenswert ist jedoch, dass sie den Großteil dieser Mittel an humanitäre und Umweltorganisationen weiterleitet.

So floss etwa die gesamte Million Euro aus dem Gulbenkian Prize for Humanity an Organisationen wie Fridays for Future Brazil und die Stop Ecocide Foundation (Stiftung zur Bekämpfung von Umweltverbrechen). Als Autorin von Werken wie „Niemand ist zu klein, um einen Unterschied zu machen“ und „Das Klimabuch“ verzichtet Thunberg auf persönliche Einnahmen – sämtliche Tantiemen fließen in Umweltprojekte.

Auch für ihre zahlreichen Reden bei internationalen Veranstaltungen verlangt sie keine Honorare. Preisgelder aus internationalen Auszeichnungen und Einnahmen aus Dokumentarfilmprojekten wie „I Am Greta“ oder der Serie „Ein Jahr, um die Welt zu verändern“ leitet sie konsequent an ihre Stiftung weiter.

Thunbergs persönlicher Lebensstil spiegelt ihre Überzeugungen wider: Sie meidet Flugreisen, verzichtet auf Luxus und bevorzugt nachhaltige Verkehrsmittel. Mit der Gründung ihrer eigenen Stiftung hat sie einen transparenten Mechanismus geschaffen, der Spenden und Einnahmen an Organisationen weiterleitet, die sich für Klimaschutz, nachhaltige Entwicklung und Kinderhilfe einsetzen.

⇢ Wien bis 2030: Das plant die neue Koalition!

Gaza-Hilfsmission 2025

Im Jänner 2025 schloss sich Thunberg einer neuen Mission der Freedom Flotilla Coalition (internationale Koalition von Schiffen für humanitäre Hilfe) an, die Hilfsgüter in den Gazastreifen bringen wollte. Das Hauptschiff „Madleen“ startete von Sizilien aus und transportierte lebenswichtige Güter wie Babynahrung, medizinische Ausrüstung und Wasserentsalzungsanlagen.

An Bord befanden sich neben Thunberg weitere prominente Persönlichkeiten, darunter die Europaabgeordnete Rima Hassan und der irische Schauspieler Liam Cunningham. Die humanitäre Mission nahm jedoch eine dramatische Wendung, als das Schiff von israelischen Streitkräften abgefangen wurde.

Thunberg beschrieb den Vorfall später mit deutlichen Worten: Alle Aktivisten an Bord seien „praktisch entführt“ worden.