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VERHANDLUNGEN

Was bedeutet der EU-Beitritt für Republika Srpska?

MILORAD_DODIK_BOSNIEN
(FOTO: iStock, EPA-EFE/FEHIM DEMIR)

Die EU-Leiter haben am Donnerstag beschlossen, Verhandlungen mit Bosnien und Herzegowina über den Beitritt zu eröffnen.

Der Präsident der Republika Srpska, Milorad Dodik, hat am Donnerstag die Entscheidung des Europäischen Rates zur Aufnahme von Beitrittsverhandlungen zwischen Bosnien und Herzegowina und der EU begrüßt und diese als Anerkennung aller Bürger und politischen Kräfte bezeichnet, „die sich beharrlich für die Stärkung des gegenseitigen Respekts, der Vereinbarungen und Kompromisse zwischen Serben, Bosniaken und Kroaten einsetzen“.

Dodiks Statement

„Ich danke den Regierungen und Parlamenten aller Mitgliedstaaten“, sagte Dodik. Er betonte, dass diese Entscheidung die Grundlagen stärkt, auf denen die Republika Srpska aufbauen möchte – das Dayton-Abkommen und die auf der Verfassung von Bosnien und Herzegowina basierende, die allen gleichermaßen gehört.“Daher betrachte ich die heutige Entscheidung als eine große Anerkennung sowohl für mich als auch für die Republika Srpska für die Politik, die sie verfolgt hat“, schrieb Dodik auf dem sozialen Netzwerk X.

Er bewertete die Haltung des Europäischen Rates, dass das Dayton-Bosnien mit zwei gleichberechtigten Entitäten und drei gleichberechtigten konstitutiven Völkern Mitglied der EU werden kann, als Zeichen dafür, dass die innere Struktur von Bosnien und Herzegowina kein Hindernis darstellt. Er führte auch an, dass Bosnien und Herzegowina in vielerlei Hinsicht ein „kleines EU“ ist, ein Test für ihr Bestehen in der ersten Hälfte des 21. Jahrhunderts.

„Im Herzen Europas gibt es einen Staat, der nur überleben kann, wenn er auf die gleiche Weise aufgebaut wird, wie es die EU-Mitgliedstaaten nach dem Krieg mit Frieden und wirtschaftlichem Wohlstand getan haben. Dieser Weg, wie auch unserer, ist nicht immer einfach. Er ist nicht einfach und sein Erfolg ist nicht garantiert, aber er ist der einzige Weg, der uns von den tragischen Episoden des 20. Jahrhunderts entfernt“, betonte Dodik.

Entscheidender Beitrag

Er fügte hinzu, dass die Republika Srpska, durch Aussagen des EU-Erweiterungskommissars und die Fortschrittsberichte der Europäischen Kommission, sich des entscheidenden Beitrags bewusst ist, den sie dazu geleistet hat, dass die Entscheidung über den Beginn der Verhandlungen Bosnien und Herzegowinas mit der EU getroffen wurde.

„Die Republika Srpska wird nicht triumphiert haben, denn es gibt viele, die den heutigen Tag als ihren Untergang vorausgesagt und erhofft haben. Unser Weg hat sein nationales Ziel – dass die Serben im 21. Jahrhundert wieder grenzenlos mit ihren Brüdern und Verwandten leben und arbeiten können“, sagte Dodik.

Er betonte, dass es in Bosnien und Herzegowina noch viel Arbeit gibt und dass sich gezeigt hat, dass „Ausländer, ihre Kommissare, Botschafter und falschen Hohen Repräsentanten überflüssig für unsere Beziehungen und eine Beleidigung für unsere Völker sind“.

„Denn in diesem Jahr haben wir noch nie so viel erreicht. Und wir hätten noch mehr getan, wenn gewisse Störer nicht persönliche Interessen darin gesehen hätten, uns für geopolitische Spiele zu benutzen“, schloss Dodik.

Die EU-Leiter haben am Donnerstag beschlossen, Verhandlungen mit Bosnien und Herzegowina über den Beitritt zu eröffnen. Die Staats- und Regierungschefs der EU haben über den Beginn der Verhandlungen mit Bosnien und Herzegowina entschieden, nachdem die Europäische Kommission (EK) zu Beginn dieses Monats die Eröffnung von Beitrittsverhandlungen mit Bosnien und Herzegowina empfohlen hatte.