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Unsicherheit

Wirtschaftslage: Prognosen für Österreich sehen nicht gut aus

(FOTO: wikimedia/Bundesministerium für Finanzen)
(FOTO: wikimedia/Bundesministerium für Finanzen)

„Schwierige Zeiten für die Wirtschaft: Prognose muss womöglich nach unten korrigiert werden“, lautet die düstere Vorhersage von Gabriel Felbermayr, dem Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo). In einem Gespräch mit Marie-Claire Zimmermann in der „ZiB 2“ am Sonntag, äußerte er seine Sorgen über die aktuelle Wirtschaftslage.

Betrachtet man die bisherigen Prognosen, so war man im Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) von einem Wirtschaftswachstum von 0,9 Prozent für das laufende Jahr ausgegangen. Doch die Zeiten sind unsicher und die Aussichten trübe. „Es sehe so aus, als müsse man die Prognose nach unten revidieren“, so Felbermayr. Es ist ein düsterer Ausblick, doch der Wifo-Chef bleibt optimistisch, dass das Wachstum nicht vollständig zum Erliegen kommt.

Vergleich mit Deutschland

Felbermayr wirft auch einen Blick über die Grenzen hinaus und vergleicht die Situation in Österreich mit der in Deutschland. Unsere Nachbarn im Norden, so Felbermayr, seien „noch stärker gebeutelt“. Die deutsche Regierung rechne lediglich mit einem Wachstum von 0,2 Prozent. „Und zwischen diesem Mindestwert und dem, was wir im Dezember hatten, werden wir uns wohl ansiedeln“, prognostiziert Felbermayr.

Zinsen

Doch welche Faktoren sind für diese Entwicklung verantwortlich? Felbermayr sieht mehrere Ursachen. „Die hohen Zinsen seien ein ’sehr wichtiger Treiber der Malaise'“, erklärt er. Doch damit nicht genug: Auch die Weltpolitik setzt der Wirtschaft Grenzen. Der Welthandel lahmt, Unsicherheiten in China und ein gebremstes Wachstum in den USA werfen ihre Schatten voraus. „All das zusammen heißt viel Gegenwind“, so Felbermayr.

Trotz dieser Herausforderungen und dem erwarteten Gegenwind bleibt Felbermayr vorsichtig optimistisch. Ein gewisses Wachstum wird erwartet, auch wenn es deutlich niedriger ausfallen könnte, als ursprünglich angenommen. Es sind schwierige Zeiten für die Wirtschaft, doch der Wifo-Chef sieht auch Chancen in der Krise: „Wir müssen uns den Herausforderungen stellen und das Beste daraus machen.“

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.