Ein kürzlich veröffentlichter Bericht des Rechnungshofs bringt die Austrian Business Agency (ABA) in Bedrängnis. Die Prüfer stellten eine erhebliche Überbudgetierung durch das Wirtschaftsministerium fest und kritisieren das Fehlen einer langfristigen Marketingstrategie.
Von 2018 bis 2023 hat sich das Budget der ABA um beachtliche 80 Prozent auf 9,08 Millionen Euro erhöht. Auffällig ist, dass der tatsächliche Aufwand lediglich im Jahr 2021 über den genehmigten Geldmitteln lag. Dies wirft Fragen nach der Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit der Budgetverwendung auf.
Die ABA, eine hundertprozentige Tochter des Bundes, hat die Aufgabe, den Wirtschaftsstandort Österreich zu vermarkten und internationale Unternehmen und Investoren bei der Ansiedlung in Österreich zu beraten. Doch wie effizient nutzt sie dafür ihre Mittel?
Der Rechnungshof stellt in seinem Bericht die Wirtschaftlichkeit der ABA in Frage und kritisiert das Wirtschaftsministerium für mehrfach geleistete Vorauszahlungen, die wirtschaftlich nicht gerechtfertigt waren. Das Ministerium wird aufgefordert, Überbudgetierungen zu vermeiden und nicht verbrauchte Mittel zeitnah zurückzufordern.
Keine Marketingstrategie
Neben der Kritik an der Budgetführung bemängelt der Rechnungshof auch das Fehlen einer mehrjährigen, für alle Geschäftsbereiche gültigen Marketingstrategie. Die bestehende „ABA 2025“-Strategie legt zwar Ziele für den Imageaufbau des Wirtschaftsstandorts, die aktive Akquisition ausländischer Unternehmen und die Unterstützung von Unternehmen bei der Suche nach Arbeitskräften im Ausland fest, erfüllt aber nicht die Anforderungen an eine umfassende Marketingstrategie.
Beratungsleistungen
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Beratungsleistungen rund um Betriebsansiedlungen in Österreich. Die ABA konnte aufgrund mangelnder Aufzeichnungen die Qualität und den Umfang der Beratungsprojekte nicht beurteilen. Auch die Zusammenarbeit mit regionalen Agenturen konnte nicht nachvollzogen werden. Der Rechnungshof empfiehlt eine systematische und elektronische Erfassung von Kooperationen.
Auch die Leistungen durch Konsulenten sind für den Rechnungshof ein Thema. Konkrete Verdienste von Beratern waren für die Prüfer nicht nachvollziehbar. So zahlte die ABA teilweise Erfolgshonorare an Konsulenten, die alleine aufgrund ihres Vertrags nicht zu honorieren gewesen wären.

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