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Eskalation

145 Prozent: Trump erklärt China den Handelskrieg

US-Präsident Trump im Oval Office.
FOTO: EPA-EFE/CHRIS KLEPONIS

Trump verschärft Chinazölle drastischer als bisher bekannt. Die US-Regierung erhebt nun insgesamt 145 Prozent auf chinesische Importe – während für andere Handelspartner moderate zehn Prozent gelten.

Die US-Administration unter Donald Trump verschärft ihren wirtschaftlichen Kurs gegen Peking deutlicher als zunächst vermutet. Der Gesamtzollsatz für chinesische Importe summiert sich jetzt auf 145 Prozent, wie am Donnerstag aus Mitteilungen des Weißen Hauses hervorgeht. Während Trump am Vortag persönlich verkündete, den Aufschlag auf 125 Prozent angehoben zu haben, kommt diese Maßnahme tatsächlich zu einem bereits seit März geltenden 20-prozentigen Zollsatz hinzu. Die Frühjahrszölle begründete Washington damals mit der Problematik des in China produzierten Schmerzmittels Fentanyl, das auf dem US-amerikanischen Schwarzmarkt als Rauschmittel gehandelt wird.

Das präsidiale Dekret zur jüngsten Zollpolitik wurde nun veröffentlicht und enthält wichtige Detailinformationen zur Trumpschen Handelsinitiative vom Mittwoch. Die Erläuterungen des Dekrets stellen klar, dass die angekündigten 125 Prozent separat vom bereits verhängten 20-Prozent-Aufschlag zu verstehen sind. Für sämtliche anderen Handelspartner tritt nun für einen Zeitraum von 90 Tagen ein Basiszollsatz von zehn Prozent in Kraft.

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EU-Reaktion

Nach Trumps überraschender zollpolitischer Kehrtwende verzichtet auch die Europäische Union vorerst auf Einfuhrabgaben. Dies gab Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Donnerstag bekannt. Der ursprüngliche Plan der EU sah Vergeltungszölle auf amerikanische Waren im Umfang von circa 21 Milliarden Euro vor.

Allerdings bleibt die Reaktion auf die weiterhin geltenden US-Zölle auf europäische Automobile noch ungeklärt. Die Kommissionschefin äußerte sich anerkennend zum Strategiewechsel des amerikanischen Präsidenten.

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Sie betonte, Zölle würden sowohl Unternehmen als auch Konsumenten belasten. Von der Leyen sprach sich für bilaterale Handelserleichterungen aus und forderte ein Abkommen ohne gegenseitige Zölle zwischen der EU und den USA.