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ABSCHIEBUNG

22 Kinder abgeschoben, weil Eltern zu wenig verdienen

Die 22 Nicht-EU-Kinder, denen mitgeteilt wurde, dass ihre Eltern nicht genug verdienen, um sie in Malta bei sich zu behalten. (FOTO: timesofmalta.com)

Mehr als zwanzig Kinder aus Drittstaaten sollen abgeschoben werden, weil ihre Eltern nicht genug verdienen. Bei den meisten Betroffenen handelt es sich um serbische Staatsbürger.

Einer Gruppe von in Malta lebenden Nicht-EU-Familien wurde von Identity Malta mitgeteilt, dass sie ihre Kinder nicht mehr im Land behalten können, da sie nicht genug Geld verdienen, um sie zu ernähren.

Die Regierungsbehörde hat in den letzten Tagen Briefe verschickt, in denen die Aufenthaltserlaubnis von 22 Kindern abgelehnt wurde. Sie machte geltend, dass sich die Minderjährigen zum Zeitpunkt des Eingangs dieser Briefe illegal auf Malta aufhalten.

Nach Angaben der Identity Malta erfüllen ihre Eltern nicht die finanziellen Anforderungen, nach der Drittstaatsangehörige jährlich 19.000 EUR sowie 3.800 EUR zusätzlich für jedes Kind verdienen müssen. Die Zahlen enthalten keine Boni oder Überstunden. Auf diese Regel kann „nach alleinigem Ermessen des Direktors“ verzichtet werden, wenn beide Elternteile erwerbstätig sind, aber den vereinbarten Betrag nicht erreichen. Vor diesem Jahr war dies häufig bei vielen Drittstaatsangehörigen der Fall, die in schlecht bezahlten Jobs arbeiteten.

Die Familien, vorwiegend serbische Staatsangehörige, protestierten dagegen, dass ihnen die Möglichkeit verweigert wurde, Berufung gegen negative Entscheidungen über die Aufenthaltstitel ihrer Kinder einzulegen. Seitdem haben sie eine Gruppe namens „Eltern in Malta“ gegründet und zwei Mal die Behörden aufgefordert, ihre Anträge anzunehmen oder ihnen einen schriftlichen Nachweis für ihre Ablehnung zu liefern, einmal im September und ein anderes Mal in diesem Monat.

Letzte Woche erhielten viele Eltern eine negative Entscheidung über die Aufenthaltstitel ihrer Kinder, da ihre gemeinsame Jahresgehälter 143 Euro unter der vorgeschriebenen Grenze liegen. Dies war der Fall bei Vladica und Dragana Popović, den Eltern zweier Mädchen, die ein gemeinsames Jahresgrundgehalt von 26.457 Euro angegeben hatten und 26.600 Euro verdienen mussten.

Vladica Popović lebt seit zwei Jahren auf Malta. Seine Frau und seine Kinder vor sechs Monaten zu ihm gekommen, um eine Aufenthaltserlaubnis zu beantragen. Er und seine Frau sind  über die Entscheidung von Identity Malta schockiert, ihre Anträge wegen eines so geringen Geldbetrags abzulehnen. Gegenüber der „Sunday Times of Malta“ erklärte er, dass die schlimmsten Auswirkungen auf die Kinder zu verzeichnen seien, die sich isoliert und depressiv fühlen.