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CHRONIK

57 Missbrauchsopfer: Volleyballtrainer drohen 10 Jahre Haft

Volleyballtrainer drohen 10 Jahre Haft
(FOTO: iStockphotos)

Der 61-jährige Jugendbetreuer aus Wien muss sich heute vor Gericht verantworten. Ihm wird schwerer sexueller Missbrauch, Missbrauch des Autoritätsverhältnisses und die Herstellung kinderpornographischen Materials vorgeworfen.

Der Mann soll sich im Zeitraum von 15 Jahren an 57 Minderjährigen vergangen haben. Sieben davon soll er sexuell missbraucht und 50 weitere unsittlich berührt haben. Dem Trainer drohen bis zu zehn Jahren Haft.

Rückblick
Neben seinen Trainertätigkeiten beim berühmten Volleyballverein gab der Angeklagte auch Volleyballunterricht an Wiener Schulen. Die schweren Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 2004 und 2006, wobei sich die letzte strafbare Handlung 2016 ereignet haben soll.

Der Trainer soll sich vor allem in seiner Wohnung, auf Trainingslager in Tschechien und der Slowakei, sowie am Beach-Volleyball-Grand-Slam in Klagenfurt an den Mädchen vergangen haben. Dort wurde der Mann von zwei portugiesischen Spielerinnen beobachtet, wie er eine Elfjährige unsittlich berührte.

Die Zeuginnen meldeten den Fall der Polizei und so kam der Fall schlussendlich auch ins Rollen. Im Rahmen einer Polizeiaktion gegen Kinderpornos sollen Beamte ebenso auf den Trainer bzw. seine Netzwerkadresse gestoßen sein. Während der darauffolgenden Hausdurchsuchung stießen Ermittler dann auf etliche Kinderpornos auf dem Computer des Verdächtigen.

„Alle haben gesagt, dass er ein einfach ein ganz ein Netter und Sympathischer ist. Anscheinend hat er ein Doppelleben geführt. Alle wurden getäuscht und das ist extrem brutal“, so Präsident des Volleyballklubs, für welchen der Trainer tätig war, gegenüber der ZiB.

Im Mai 2017 wurde er schließlich festgenommen und sitzt seither in Untersuchungshaft.

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Lästige Anmachsprüche, komische Pfiffe und anrüchige Kommentare – Es gibt kaum eine Frau, die diesen auf offener Straße noch nicht ausgesetzt war. Eine Studentin aus Amsterdam stellte nun jene Männer öffentlich an den Pranger, die sie sexuell belästigten.

Ermittlungen gegen Volleyball-Klub
Derzeit wird geprüft, ob der ehemalige Arbeitgeber des 61-Jährigen die Aufsichtspflicht bzw. Verpflichtung zur Gefahrenabwehr verletzt hat.

Auch der ehemalige Präsident des Österreichischen Volleyballverbandes, Peter Kleinmann äußerte sich zu diesem Vorfall: „Es hat genug Hinweise gegeben, die darauf hindeuteten, dass mit diesem Trainer was nicht stimmt. Dass da im Verein niemandem was aufgefallen ist, kann nicht sein.“

Es gilt die Unschuldsvermutung.