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75 Millionen Euro: Stadt Wien und AMS starten College für Asylberechtigte

Bürgermeister Michael Ludwig und Sozialstadtrat Peter Hacker. 2018. (FOTO: C. Jobst/PID)
Bürgermeister Michael Ludwig und Sozialstadtrat Peter Hacker. 2018. (FOTO: C. Jobst/PID)

Das Programm, das im September 2024 starten soll, bietet eine schulähnliche Bildungsumgebung mit strukturiertem Stundenplan und verschiedenen Unterrichtseinheiten über einen Zeitraum von etwa drei Vierteljahren.

Das Jugendcollege Wien, eine Initiative der Stadt Wien und des AMS Wien, verspricht, 5.000 Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Das Programm, das im September 2024 starten wird, zielt darauf ab, junge Menschen durch Sprach- und Basisbildung sowie praktische Workshops und Praktika zu qualifizieren. Dies soll ihre Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern und ein eigenständiges Leben ermöglichen.

Alphabetisierung & Basisbildung

Das Jugendcollege wird als schulähnliches Bildungsangebot beschrieben, das den Teilnehmern einen strukturierten Stundenplan und verschiedene Unterrichtseinheiten bietet. Über einen Zeitraum von etwa drei Vierteljahren werden sie in Bereichen wie Alphabetisierung, Basisbildung, Deutsch und digitaler Kompetenz unterrichtet. Zusätzliche Schulungen im Umgang mit Geld (Finanzbildung) und Wertekursen des Österreichischen Integrationsfonds (ÖIF) sollen zum Angebot stehen.

Die Betreuung durch Sozialpädagogen wird ebenfalls betont, insbesondere für Teilnehmer mit traumatischen Erfahrungen. Diese sollen in Krisensituationen unterstützt werden, um Abbrüche zu verhindern.

75 Millionen Euro

Mit einem wöchentlichen Stundenumfang von 32 Stunden soll den 18- bis 25-Jährigen ein reibungsloser Übergang in das Regelausbildungssystem oder den Arbeitsmarkt ermöglicht werden. Das AMS sieht großes Potenzial für die Absolventen. Insbesondere in Bereichen wie dem Gesundheits- und Pflegesektor sowie in der Green Economy.

„Die Arbeitsmarktintegration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten ist angesichts des hohen Bedarfs an Arbeitskräften eine arbeitsmarktpolitische Zielvorgabe. Qualifikation erleichtert die Arbeitsmarktintegration und trägt zu einem selbstbestimmten Leben bei. Zudem profitieren die Unternehmen von qualifizierten Arbeitskräften. Das Jugendcollege ist eine Maßnahme im Rahmen der von der Bundesregierung mit 75 Millionen Euro geförderten Intensivprogramme. Zur Integration von Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen unterschiedlicher Lehrmodule auf ein Vollzeit-orientiertes Arbeiten vorbereiten. Damit schaffen wir die Grundlage, um die Arbeitslosigkeit in der Zielgruppe zu reduzieren und geflüchtete Personen, die eine Bleibeberechtigung in Österreich haben, nachhaltig in das Erwerbsleben zu integrieren.“, erklärt Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

„Eine gute Ausbildung und Deutschkenntnisse sind wichtige Voraussetzungen für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt. (…) Jeder investierte Euro spart Kosten für die Allgemeinheit und lukriert Arbeitskräfte für die Wiener Wirtschaft.“, äußert sich Sozialstadtrat Peter Hacker.

„Das Jugendcollage in Wien ist eine von vielen Maßnahmen, die das AMS mit den zusätzlichen 75 Millionen Euro ermöglicht, die für Asylberechtigten und subsidiär Schutzberechtigten heuer zur Verfügung stehen. Das insbesondere für Frauen, Jugendliche und junge Erwachsene maßgeschneiderte Paket reicht von Basisqualifikationen und Pflichtschulabschlüssen über bilinguale Fachkräfteausbildung bis hin zu speziellen Angeboten zur verstärkten Integration von Frauen am Arbeitsmarkt.“, sagt AMS-Vorständin Petra Draxl.

Sanktionen bei Fernbleiben

Die Teilnahme am Jugendcollege Wien erfolgt durch das AMS Wien. Allerdings nur bei Asylberechtigten mit hoher Bleibewahrscheinlichkeit. Die Ausschreibungen für das Programm laufen seit Januar, und die Kurse sowie Schulungen starten im September 2024. Alle Teilnehmer erhalten eine Beihilfe zur Deckung des Lebensunterhalts vom AMS und gegebenenfalls subsidiäre Leistungen aus der Wiener Mindestsicherung. Die Teilnahme am Jugendcollege ist verpflichtend, und unentschuldigtes Fernbleiben wird sanktioniert.

Quelle: OTS Wien

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.