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Arbeitsmarkt

Deshalb haben ausländische Frauen seltener eine Arbeit

(FOTO: iStock/ Goldfinch4ever, AMS)

Die jüngsten Arbeitsmarktdaten des Arbeitsmarktservice (AMS) zeichnen ein differenziertes Bild der Beschäftigungssituation in Österreich. Ende Januar verzeichnete das AMS einen Anstieg der ausländischen Arbeitslosen um 14,7 Prozent auf 175.807 Personen, während die Zahl der inländischen Arbeitslosen um 3,6 Prozent auf 245.400 stieg. Besonders interessant: Seit April 2023 haben ukrainische Bürger freien Zugang zum österreichischen Arbeitsmarkt und werden nun in der Statistik erfasst.

Die AMS-Daten offenbaren Unterschiede in der Erwerbsquote verschiedener Bevölkerungsgruppen. So liegt die Beschäftigungsquote von Frauen aus Afghanistan, Syrien und dem Irak bei lediglich 25 Prozent, weit unter der ihrer männlichen Landsleute (61,1 Prozent). Personen aus EU-Staaten vor 2004, den EFTA-Staaten oder dem Vereinigten Königreich weisen hingegen eine Erwerbsquote von 78,9 Prozent auf – höher als die Quote der Österreicherinnen und Österreicher (76,1 Prozent).

Menschen türkischer Herkunft und aus anderen Drittstaaten liegen mit 62,7 Prozent bzw. 63,6 Prozent in der Mitte. Die hohe Integration von Zugewanderten aus EU-Ländern wird auf ihre Qualifikationen, den erleichterten Arbeitsmarktzugang und die Tatsache zurückgeführt, dass vor allem jene länger in Österreich bleiben, die Arbeit finden.

Mangel an Fachkräften trotz hoher Arbeitslosigkeit

Trotz der hohen Arbeitslosenzahlen berichtet der Wirtschaftsbund der ÖVP von einem Mangel an Arbeits- und Fachkräften in Österreich. Der Stellenmonitor des Wirtschaftsbundes, der alle Jobportale erfasst, verzeichnete im Januar über 165.000 offene Stellen.

Integration durch Bildung: Maßnahmen des ÖIF

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) setzt auf Bildung zur Förderung der Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen, Vertriebenen und Zuwanderern. Im vergangenen Jahr förderte der ÖIF rund 66.000 Deutschkursplätze und erwartet für dieses Jahr einen ähnlichen Bedarf. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Erwerbsquote von Migrantinnen und Migranten zu erhöhen und den Fachkräftemangel zu bekämpfen.