In einer koordinierten Aktion gegen Bestechlichkeit bei der montenegrinischen Grenzpolizei wurden acht Beamte im Zuge einer Untersuchung festgenommen. Sie stehen unter dem Verdacht, systematisch Schmiergelder von Staatsangehörigen aus Albanien, der Türkei und dem Kosovo angenommen zu haben.

Die grenzüberschreitende Korruption hat in Montenegro ein neues Kapitel aufgeschlagen. Der montenegrinische Innenminister Danilo Saranovic verkündete jüngst die Verhaftung von sieben Beamten direkt an der Grenze zu Albanien am Übergang Bozaj und eines weiteren in Danilovgrad, unweit der Hauptstadt Podgorica. Nach Behördenangaben sind auch 27 Bürger aus Albanien, der Türkei und dem Kosovo involviert, gegen die nun strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet wurden.
Minister Saranovic beschrieb ausführlich, wie die Beschuldigten in einer längeren Periode Geld von Reisenden annahmen, um entweder fällige Amtshandlungen nicht durchzuführen oder unerlaubt für Pflichttätigkeiten zu kassieren. Er ergänzte, dass einem der Festgenommenen übel wurde, als die Polizei ihm Handschellen anlegte, woraufhin er ins Klinikzentrum transportiert wurde.
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Diese Aktion, so berichtet Saranovic, dauerte fünf Monate.
Umfangreiche Beweisführung und institutionelle Reformen
Die Durchsuchung der Diensträume liefert indes weiteres Beweismaterial. „Neben den bisherigen materiellen Beweisen werden weitere erwartet, die die Vorwürfe weiter untermauern“, erklärte Saranovic. Im Zuge dessen hat das Innenministerium eine Regelung zur Überwachung von Vermögen, Einkommen und Lebensstil der Polizeibeamten eingeführt, die derzeit auf ihre Vereinbarkeit mit dem Datenschutz geprüft wird.

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