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ARBEITERKAMMER

AK: Renate Anderl fordert Erhöhung von AMS-Geld

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(FOTO: iStock, Sebastian-Philipp/zVg.)

Die Situation am Arbeitsmarkt wird für viele Menschen immer schwieriger. Das bestätigen die aktuellen Arbeitsmarktdaten:

Die Arbeitslosigkeit steigt weiter an (+10,7 Prozent inklusive Schulungs-Teilnehmer), und seit dem Vormonat nimmt auch die Langzeitbeschäftigungslosigkeit wieder zu. Die Folge ist, dass insbesondere jene, die mit gesundheitlichen Problemen kämpfen oder die aufgrund des Alters oder der Herkunft diskriminiert werden, es schwerer haben eine passende Arbeit zu finden. Sie sind deswegen tendenziell auch länger bzw. öfters arbeitslos.

Zusätzlich zeigen die Ergebnisse der aktuellen Erhebung „So geht’s uns heute“ von Statistik Austria und dem IHS eindeutig: Die finanziellen Schwierigkeiten von Haushalten, die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, haben in den letzten Monaten weiter zugenommen. Mittlerweile haben fast die Hälfte aller Befragten (45 Prozent), die von Arbeitslosigkeit betroffen sind, Schwierigkeiten, mit dem Haushaltseinkommen auszukommen.

fehlende Angleichung

„Arbeitslosigkeit darf keinesfalls zu Armut führen“, stellt Arbeiterkammer Präsidentin Renate Anderl klar. „Das bereits jetzt schlechte Verhältnis zwischen Arbeitslosengeld und vorangegangenem Einkommen, die fehlende Angleichung an die Teuerung und die völlige Entwertung der Familienzuschläge, die seit 2001 nicht mehr angepasst wurden, erhöhen im Falle des Jobverlusts massiv die Armutsgefährdung.“

Derzeit wird im Zuge der Debatte zur Kürzung der Lohnnebenkosten immer wieder über die Senkung der Beiträge zur Arbeitslosenversicherung diskutiert – angesichts der Arbeitsmarktlage und der Erhebungsergebnisse zur sozialen Lage von Arbeitsuchenden der völlig falsche Ansatz. „Eine Senkung der Leistung aus der Arbeitslosenversicherung ist strikt abzulehnen. Arbeitsuchende brauchen das genaue Gegenteil: nämlich eine echte Existenzsicherung“, so Anderl. Das Arbeitslosengeld bzw. die Notstandshilfe müssen erhöht werden und das „Zwischenparken“ von Beschäftigten in der Arbeitslosenversicherung seitens der Unternehmen muss unterbunden werden. Anstelle eines drohenden deutlichen Rückgangs des Förderbudgets 2025 braucht das AMS mehr Mittel, um arbeitslose Menschen zu qualifizieren und auf passende Stellen zu vermitteln, außerdem mehr Personal, denn nur so ist gute Beratung für die Arbeitssuchenden möglich.