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Infektionszahlen

Alarmierend: West-Nil-Virus erstmals in Österreich

Close-up of a mosquito drinking blood from a man's hand with its proboscis.
FOTO: iStock

Die aktuelle Situation bestätigt, dass das West-Nil-Virus heuer zum ersten Mal auch in Österreich diagnostiziert wurde, 11 Infektionen wurden bereits gemeldet. Verantwortlich für die Übertragung auf Mensch und Tier sind Stechmücken, insbesondere die Gattung Culex.

Steigende Infektionszahlen

Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sind die Fälle von Infektionen in Europa, einschließlich Österreich, in diesem Jahr im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. Bis zum 27. August wurden hierzulande insgesamt 11 Infektionen gemeldet.

Betroffene Regionen und Diagnosen

Die Erkrankungen wurden ausschließlich bei Erwachsenen im Osten Österreichs festgestellt. Bei sechs der betroffenen Personen wurden die Infektionen während routinemäßiger Blutuntersuchungen entdeckt. Einige Patienten wiesen neurologische Symptome auf und mussten stationär behandelt werden. Zwei der gemeldeten Fälle wurden importiert.

Symptomatik und Risikogruppen

Das West-Nil-Virus kann beim Menschen zu plötzlich auftretendem, hohem Fieber, Muskel- und Kopfschmerzen sowie möglichen Lymphknotenschwellungen und Hautausschlägen führen. In seltenen Fällen können neurologische Auswirkungen wie Entzündungen der Hirnhäute und des Gehirns, Bewusstseinstrübung, Koordinationsstörungen, Schluckbeschwerden, extreme Müdigkeit, Schwindel sowie Verhaltens- und Persönlichkeitsänderungen auftreten, wie die AGES berichtet. Besonders gefährdet sind Personen mit einem geschwächten Immunsystem und Menschen über 50 Jahren.

Saisonale Ansteckungsgefahr

Das allgemeine Risiko, sich in Österreich zu infizieren und zu erkranken, wird derzeit noch als gering eingestuft. Die Infektionen treten hauptsächlich in den Sommermonaten auf, da die Übertragung der Krankheit durch Stechmücken erfolgt. Zwischen 2010 und 2022 wurden insgesamt 55 im Inland erworbene Fälle des Virus bestätigt.

Auswirkungen auf Tiere

Auch Tiere sind betroffen. Für Pferde stehen mehrere zugelassene Impfstoffe zur Verfügung, die regelmäßig aufgefrischt werden müssen. Bei erkrankten Huftieren liegt die Sterblichkeitsrate bis zu 40 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es sowohl bei Pferden als auch bei Vögeln einen Anstieg der Infektionszahlen, wobei die Fälle zwei Monate früher als in den Vorjahren auftraten.

Präventionsmaßnahmen

Aktuell gibt es keinen zugelassenen Impfstoff für Menschen. Zur Vorbeugung wird empfohlen, Gelsenstiche so gut wie möglich zu vermeiden. Bei 20 Prozent der Infizierten zeigt sich eine grippeähnliche Erkrankung mit entsprechenden Symptomen, während 80 Prozent der Fälle asymptomatisch verlaufen.