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Arbeitsmarkt

Ukrainer in Österreich: Arbeitsmarktintegration scheitert!

FOTO: iStock, zVg.

Seit April 2023 haben Menschen aus der Ukraine in Österreich freien Zugang zum Arbeitsmarkt. Dies hat jedoch nicht zu einer umfassenden Integration geführt, wie AMS-Vorstand Johannes Kopf im Rahmen der aktuellen Arbeitslosenzahlen anmerkt: „Mit der Integration in den Arbeitsmarkt kann man alles andere als zufrieden sein.“

Arbeitsmarktzahlen und Beschäftigungsquote

Obwohl die Anzahl der beschäftigten Ukrainerinnen und Ukrainer zuletzt gestiegen ist, bleibt die Beschäftigungsquote bei lediglich 30 Prozent. Zu Beginn des Jahres 2024 zählte Statistik Austria etwa 81.000 in Österreich gemeldete ukrainische Staatsbürger. Ende August waren rund 6.000 Personen mit Vertriebenenstatus beim AMS als arbeitssuchend registriert, während 21.000 (Stand Ende Juli 2024) einer unselbstständigen Beschäftigung nachgingen. Herr Kopf betonte, dass „noch immer viel zu wenige Geflüchtete aus der Ukraine beim Arbeitsmarktservice als arbeitssuchend gemeldet“ seien.

Studienergebnisse zur Integrationsbereitschaft

Zur besseren Verständnis der Integrationsbereitschaft beauftragte das AMS die Universität Innsbruck mit einer Studie. Befragt wurden 5316 ukrainische Staatsbürger sowie 17 Expertinnen und Experten. Die Ergebnisse zeigen, dass etwa die Hälfte der befragten Ukrainer dauerhaft in Österreich bleiben möchte, während sich zwölf Prozent vorstellen können, noch einige Jahre im Land zu verweilen. Ein Viertel der Befragten hat in dieser Hinsicht noch keine Entscheidung getroffen.

Eine erhebliche Anzahl der befragten Männer (über die Hälfte) und Frauen (knapp zwei Drittel) suchten zum Zeitpunkt der Befragung keinen Job. Die Gründe dafür waren vielfältig: 27 Prozent der Männer und 14 Prozent der Frauen befinden sich in Ausbildung, etwa 20 Prozent finden keine Arbeit, und 13 Prozent geben an, dass ihre Ausbildung nicht anerkannt wird. Zudem erklärten 16 Prozent der Frauen, dass sie aufgrund von Betreuungspflichten nicht arbeiten können.

Hindernisse auf dem Arbeitsmarkt

Ein wesentlicher Hinderungsgrund für die Arbeitsmarktintegration ist laut Experten der zeitlich begrenzte Aufenthaltstitel der Ukrainer, der Unsicherheit schafft. Zusätzlich wird die strenge Zuverdienstgrenze bei der Grundversorgung genannt. Die Sorge ist, dass der Verlust der Ansprüche droht, wenn man auch nur eine Teilzeitstelle annimmt und zu viel verdient.