Ein 56-Jähriger Kardiotechniker aus St. Margarethen soll bei einem Bewerbungsgespräch Kritik an den fehlenden Covid-Regeln der Firma geübt haben. Nun wurde er beim AMS gesperrt.
Der Lebenslauf von Axel M. (56) ist nahezu makellos. Der Diplom-Kardiotechniker hat bereits viele Berufsjahre Erfahrung. Doch nun wurde der aktuell Arbeitslose vom AMS gesperrt und soll sechs Wochen lang kein Geld mehr bekommen, wie die „Heute“ berichtet. Der absurde Grund: Axel M. habe bei einem Bewerbungsgespräch Kritik an den fehlenden Covid-Regeln der Firma geübt.
Firma für Corona-Tests hält sich selbst nicht an Covid-Regeln
Wie der im Burgenland lebende Deutsche gegenüber der „Heute“ berichtete, soll er vom AMS Eisenstadt zu einem verpflichtenden Bewerbungstermin bei einer großen Firma, die Covid-Tests durchführt, geschickt worden sein. Doch obwohl das Unternehmen selbst in einem so sensiblen Bereich tätig ist, soll man dort komplett auf Corona-Sicherheitsmaßnahmen gepfiffen haben, wie M. schildert:
„Ich wurde nicht nach meinem Impfstatus gefragt. Es waren viele Menschen auf engstem Raum ohne Maske. Wir hätten nur still sein müssen und den Vertrag samt aller Klauseln inklusive Verschwiegenheitsklausel unterschreiben sollen“, so der 56-Jährige. „Es gab null Erklärungen, keine medizinische Erläuterung – nichts.“
Furchtbare Rahmen- und Arbeitsbedingungen
„Ich wies mehrmals, auch vor den anderen Mitarbeitern und Bewerbern, in der Firma auf die fehlenden Covid-Maßnahmen hin, wollte auch den Geschäftsführer sprechen“, erzählt der Mann weiter.
Neben den fehlenden Sicherheitsmaßnahmen waren auch die Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen eine Katastrophe: Miese Bezahlung (10 Euro brutto pro Stunde), keine Überstunden, kein Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, keine fixe Örtlichkeit, Springertätigkeiten, privater Pkw, keine bezahlte Mittagspause bei 12-Stunden-Diensten.
Absage und AMS-Geld weg
Nachdem die Firma Axel M. nach dem Bewerbungsgespräch abgesagt hatte, erhielt er zwei Tage später ein Schreiben vom AMS: Der Bezug sei wegen unkooperativem Verhaltens eingestellt. „Weil ich die Intention des Betreibers durchschaute – Profit auf Kosten des Bundes – wurde ich von der Firma beim AMS angeschwärzt“, so die Vermutung des Kardiotechnikers.
Quellen und Links:
Folge uns auf Social Media!