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GROSSES TALENT

Anastasija-Mila Krstic: „In Sanremo vertrete ich Österreich“!

(FOTO: zVg.)

Anastasija-Mila ist 13 Jahre alt und besucht die siebte Klasse einer Mittelschule. Sie bezeichnet sich als solide Schülerin, aber Mathematik steht nicht auf der Liste ihrer Lieblingsfächer. Schon seit sie klein war, ist Musik, bzw. Singen ihre Lieblingsbeschäftigung. Sie hat beschlossen, ihre Ausbildung am Musikgymnasium fortzusetzen, und denkt schon jetzt darüber nach, wo sie studieren möchte. Anastasija-Mila ist in Österreich geboren, spricht jedoch ein sehr gepflegtes und korrektes Serbisch, was unter den Kindern, die hier aufwachsen, leider selten ist. Anlass für das Interview mit diesem netten und gebildeten Mädchen ist ihr Auftritt beim Festival „Sanremo Junior“, bei dem sie am 3. Mai für Österreich antritt.

KOSMO: Wie ist deine Beziehung zur Musik entstanden?

Anastasija-Mila: „Die ganze Familie meiner Mutter macht Musik: Mama Jelena hat in Graz das Fach Jazzgesang abgeschlossen, Oma Vera war Musiklehrerin in der Schule und leitet jetzt einen Kinderchor und Opa Sima spielt mehrere Instrumente und singt. Ich bin also wirklich mit Musik aufgewachsen. Ich habe meiner Mutter bei den Stunden zugeschaut, die sie gegeben hat, und einmal – ich glaube, da war ich fünf – habe ich ihr gesagt, dass ich so werden möchte wie sie, aber dass ich neben dem Singen auch tanzen und schauspielen will. Ich bin nicht sicher, ob sie mich damals ernstgenommen hat, aber ich habe ganz alleine angefangen Musik zu machen und mir Choreographien auszudenken. Ich habe gesungen, getanzt und geschauspielt und das habe ich alles auch aufgenommen. Manchmal sind mir mein Bruder und mein Opa zu Hilfe gekommen und mit der Zeit war ich immer sicherer, dass ich auf diesem Weg auch weitermachen will.“

Wann hast du angefangen, vor Publikum aufzutreten?

 „Mit vier Jahren habe ich angefangen öffentlich aufzutreten und 2019 habe ich mich für den Wettbewerb „Voice Kids“ in Deutschland angemeldet. Damals war ich neun und bin bis ins Halbfinale gekommen. Ehrlich gesagt war ich ein bisschen traurig und enttäuscht, als der Wettbewerb für mich zu Ende war. Damals hatte ich die Lektion namens ’Dabeisein ist alles’ noch nicht richtig gelernt. Heute weiß ich, dass das alles ein Spiel und eigentlich nur eine Vorbereitung auf das richtige Leben ist.“

Was ist dann weiter passiert in deiner Beziehung zur Musik?

 „2020 habe ich angefangen, in Mödling im ’Teatro’ zu spielen. Das ist eine Musicalgruppe für Kinder und Jugendliche. Ich gehe regelmäßig zu den Proben und spiele in Vorstellungen mit und das erfüllt mich sehr, denn es gibt mir genau das, was ich von der Kunst erwarte. Im ersten Jahr habe ich in drei Vorstellungen mitgespielt und im nächsten Jahr habe ich mich für eine große Produktion gemeldet und im Stück ’Bambi’ die weibliche Hauptrolle gespielt.“

Hast du auch noch an anderen Wettbewerben teilgenommen?

 „Ja. Im letzten Jahr war ich bei ’NÖN sucht das größte Talent’ dabei und bin bis ins Halbfinale gekommen. Auch das war Teil meiner Jugend, eine schöne Erfahrung, aus der ich für meine weitere Vorbereitung aufs Musizieren lerne.“

Und jetzt kommt das Festival Sanremo Junior! Wie hat das begonnen?

 „Ja, am 3. Mai trete ich beim internationalen Festival ’Sanremo Junior’ auf, wo ich Österreich vertrete. Alles hat damit begonnen, dass ich im Internet die Seite gesehen habe, über die man sich anmelden konnte. Meine Mama und ich haben das Formular und ein Video mit dem Lied ’Be happy’ eingeschickt. Den Text zu dem Lied hat Igor Stanković geschrieben, die Musik hat Mama mit meiner Hilfe komponiert und das Arrangement stammt von Božidar Radenković. Das alles haben wir im Studio von Aleksandar Sofronijević aufgenommen. Wir haben lange auf eine Antwort aus Italien gewartet, aber dann kam schließlich das E-Mail, in dem sich die Veranstalter des Festivals für die lange Wartezeit entschuldigten. Sie schrieben, dass sich sehr viele Kandidaten aus Österreich angemeldet hätten und dass sie sie alle sorgfältig beurteilen mussten. Deswegen habe es so lange gedauert. Ich konnte es kaum erwarten, ihre Antwort zu hören und ich hatte schon Hoffnung, die sich auch als begründet erwies. Denn in der nächsten Zuschrift wurde uns mitgeteilt, dass man mich ausgewählt habe, Österreich beim Festival ’Sanremo Junior’ zu vertreten. Da war ich wirklich überglücklich!“

Erzähle uns etwas über dein Lied!

 „Ich werde auf Englisch singen und das Lied hat die Botschaft, dass wir glücklich sein und immer positiv denken müssen. Keine negativen Gefühle! Das ist wichtig für meine Altersgruppe, aber auch für die älteren Jahrgänge.“

Und wie verläuft dieses Festival?

 „Das Festival hat Wettbewerbscharakter. Wie man uns mitgeteilt hat, werden Mama und ich sieben Tage in Italien bleiben. Um alle technischen Details kümmert sie sich, ich muss nur mein Lied schön interpretieren. Ich weiß nicht, wer in der Jury sitzt, aber es werden viele Musikexperten da sein, die das Lied, den Auftritt und den Gesamteindruck bewerten, den wir beim Wettbewerb hinterlassen. Bei dem Wettbewerb treten drei Alterskategorien von sechs bis fünfzehn Jahren an und ich gehöre zur ältesten. In der Ausschreibung heißt es, dass alle musikalischen Genres erlaubt sind außer Oper.“

Hast du schon ein Kleid und Schuhe für den Auftritt ausgesucht?

Natürlich! Das Kleid hat mir der Wiener Designer Goran Bugarić gemacht, der seine Modelle auf den Bühnen der Welt vorstellt. Es passt zu meinem Alter und dem Anlass und es vertritt auch hervorragend die Botschaft meines Liedes. Die Schuhe haben Absätze, mit denen ich noch keine Erfahrung habe, daher übe ich die Bewegungen darin bereits. Ich plane, meine Haare offen und lockig zu tragen, und schminken werde ich mich selber mit Mamas Hilfe.“

Fährst du nach Italien, um zu gewinnen oder um dabei zu sein?

 „Ich freue mich sehr, bei dem Festival dabei zu sein, das ist an sich schon ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, wie viele Anmeldungen es gab. Natürlich wäre es wunderbar, wenn ich gewinnen würde. Man weiß nie, alles ist möglich!“

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