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GROSSES TALENT

Anastasija-Mila Krstic: „In Sanremo vertrete ich Österreich“!

(FOTO: zVg.)

Auf dem Festival vertrittst du Österreich. Wie waren die Reaktionen der Österreicher?

 „Sanremo ist ein altes Festival mit einer langen Tradition, aber in Österreich findet es nicht viel Beachtung. Hier ist der Eurovision Songcontest beliebter. Viele meiner Schulfreundinnen haben von dem Festival in Italien noch nicht einmal gehört. Einige Leute haben uns angesprochen, aber in der österreichischen Öffentlichkeit hat meine Teilnahme keine allzu große Aufmerksamkeit erregt.“

Was planst du nach Sanremo?

 „Ich werde weitermachen mit den Proben für das nächste Musical. Ich mag Teamarbeit mehr als Soloauftritte, vor allem, weil ich bei Musicals drei in Einem habe: singen, schauspielen und tanzen. Das macht einen Künstler meiner Meinung nach komplett. Aber wenn ich natürlich irgendwo zu einem Wettbewerb eingeladen werde, werde ich sicher nicht nein sagen. Jede neue Erfahrung ist willkommen.“

Wie planst du deine weitere Ausbildung?

 „Im Musikgymnasium, das ich besuchen werde, gibt es ein komplettes Programm für Musicals, da habe ich alles, was ich brauche. Ich möchte nach dem Gymnasium eine weitere Ausbildung machen und habe gleich fünf Optionen für ein Studium. An der Spitze liegen London und Wien, aber das ist noch lange hin, wir werden sehen, wie die Waage ausschlägt.“

Jelena Simic Krstic, die stolze Mama

Auch Jelena kann viel beachtete musikalische Erfolge auf der internationalen Bühne vorweisen. Sie arbeitet an ihrer eigenen Karriere, wacht aber auch sehr engagiert über ihre Tochter und unterstützt sie in ihren Bestrebungen. Sie lässt ihr die Freiheit, gewisse Entscheidungen selbständig zu treffen, erinnert sie aber daran, dass sie dafür auch die Verantwortung tragen muss.

Wie schwer ist es, Mama eines talentierten Kindes zu sein?

 „Ehrlich gesagt ist das überhaupt nicht schwer. Sie ist ein Kind, das absolut nicht anspruchsvoll ist. Sie ist immer ruhig, lieb, fein, verständig und reif. Diese Eigenschaften habe ich an ihr besonders bemerkt, als ich mein zweites Kind bekommen habe, das in Charakter und Temperament völlig anders ist. Unser Sohn verlangt viel mehr Aufmerksamkeit und elterliches Engagement als Anastasija. Für sie stimmt wirklich ihr zweiter Name Mila („die Liebe“). Selbst jetzt, in diesen empfindlichen Jahren, verlässt sie nie den Rahmen des akzeptablen Verhaltens. Wir beide stehen uns sehr nahe, aber sie vergisst nicht, dass ich die Mama bin. Mein Mann und ich bemühen uns sehr um unsere Kinder, und all das beruht auf Liebe und Vertrauen. Wir haben Autorität, aber die beruht nicht auf Angst.“

Wie sehen Sie als erfahrene Musikerin und Pädagogin Ihre Tochter?

 „Ich unterstütze sie, denn ich bin mir ihres Talents bewusst. Ich freue mich immer unendlich, wenn ich sie am Klavier sehe und sie mir sagt, dass sie ein neues Lied komponiert hat. Ich freue mich, wenn ich sehe, dass sie engagiert an dem arbeitet, was sie sich als Lebensweg gewählt hat. Ich bin nicht anspruchsvoll, was die Schulnoten betrifft. Ich verstehe, dass sie Mathematik nicht gerade sehr mag, aber es bedeutet mir viel, dass sie ein gut erzogenes Mädchen ist, das in verschiedenen Situationen gut reagieren kann. Mit Anastasija gibt es in der Schule keine Probleme, niemand hat sich über sie beschwert, daher bin ich sehr stolz auf meine Tochter. Ich bin sicher, dass es noch viele andere gute und offene Kinder wie sie gibt und dass diese Kinder die Welt verändern werden.“

Was erwarten Sie von dem Wettbewerb in San Remo?

 „Ich erwarte nur, dass sie weiterhin daran Freude hat, dass sie das als einen Schritt begreift, der sie näher ans Ziel bringt. Anastasija ist ehrgeizig, aber auf eine gesunde Art, daher werden wir Italien gemeinsam genießen, werden viel Zeit miteinander verbringen und reden und nichts ist mir wichtiger als diese Zweisamkeit.“

Autorin: Vera Marjanović