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THE VOICE KIDS

Andrea Milutinovic – a star is born!

(FOTO: Milan Kabašić)

Unter den Kindern, die im Rahmen des Wettbewerbs „Voice Kids“ in Deutschland auftreten, erregte Andrea Milutinovic aus Wien besondere Aufmerksamkeit. Sie hat die erste Runde der Show gemeistert und wartet jetzt ungeduldig, aber ohne Lampenfieber auf das Halbfinale. Sie liebt es, zu singen, daher ist das alles für sie ein großer Spaß, und neben ihrer Familie und den Freunden unterstützen sie auch ihre SchulkameradInnen und LehrerInnen. Im Interview mit KOSMO, an dem auch ihre Mutter Maja teilnahm, zeigte sie sich entspannt und ausgesprochen eloquent.

Andrea ist zehn Jahre alt. Geboren wurde sie in Novi Sad, übersiedelte jedoch mit sechs Jahren mit ihren Eltern nach Wien, wo sie in die Schule kam.

„Ich konnte kein Deutsch, nur ganz wenige Wörter, aber ich hatte keine Angst. Wir haben ja keine Angst, wenn wir gar nicht wissen, was uns erwartet. Da es im Theresianum keinen Platz gab, bin ich in eine private Schule gegangen und habe mich anfangs auf Englisch verständigt. Neben der Schule habe ich Deutsch auch in Privatstunden gelernt, so habe ich es nach zwei Jahren schon beherrscht. Dann bekamen meine Eltern in den Ferien einen Brief vom Theresianum, dass sie jetzt einen Platz für mich hätten. Dort bin ich in die dritte Klasse gekommen und es gefällt mir gut. Der Unterricht ist auf Englisch und Deutsch und ab dem nächsten Jahr lerne ich auch noch Französisch. Obwohl Mathematik mein Lieblingsfach ist, habe ich überall Einser“, erzählt dieses clevere Mädchen über sich.

(FOTO: Milan Kabašić)

Andreas liebstes Thema ist Musik, vor allem das Singen, und dafür hat sie eine interessante Erklärung.

„Ich liebe es, zu singen, und ich denke, dass das angefangen hat, als ich in Mamas Bauch war, denn sie hat mir erzählt, dass sie für mich ständig Opernarien gespielt hat. Darum singe ich vielleicht auch, seitdem ich die ersten Wörter sprechen konnte. Ich liebe Musicals sehr, aber im Moment mag ich Popmusik noch lieber. Vor allem mag ich die Lieder von Whitney Houston und Amy Winehouse, und ich kann mir gut vorstellen, Popsängerin zu werden. In der Schule lerne ich Klavierspielen und ich habe auch ein Klavier zu Hause. Ich mache gerne Musik“, verrät Andrea.

Uns interessiert, ob unsere kleine Gesprächspartnerin auch manchmal unsere Volksmusik hört.

„Als wir das letzte Mal aus Serbien zurück nach Österreich gekommen sind, haben wir im Auto die ganze Zeit Volksmusik gehört. Mir hat das gefallen, und weil ich sehr müde war, bin ich bei dieser angenehmen Musik eingeschlafen. Mein Vater singt einfach gerne von Herzen und er singt für mich immer das Lied ’Bele ruze’. Damit hat er mich schon in den Schlaf gesungen, als ich noch klein war. Dieser Sound gefällt mir auch“, gesteht unser Musiksternchen und singt mit uns einige Zeilen von Papas Lieblingslied.

(FOTO: Milan Kabašić)

Da sie ständig gesungen hat, wollte Andrea, dass ihr auch außerhalb ihres engsten Umfelds die Welt zuhört.

„Ich habe in einer Fernsehsendung in Serbien von diesem Gesangswettbewerb für Kinder gehört und meine Eltern gefragt, ob sie mich anmelden würden. Sie haben sofort nein gesagt. Aber wann immer ich fernsehen durfte, habe ich mir die Sendung ’Voice Kids’ angeschaut. Ich habe mir vorgestellt, wie schön es wäre, wenn ich auf dieser Bühne stehen könnte. Als ich das im letzten Jahr meiner Mama erzählt habe, sagte sie, es sei zu früh, darüber nachzudenken. Meine Schulfreundinnen sagten mir ständig, ich sollte mich anmelden. Sie waren ebenso enttäuscht wie ich, als ich ihnen sagte, dass Mama das nicht erlaubt“, erzählt Andrea und fügt hinzu, dass sie nicht unbegrenzt fernsehen darf und dass sie nach einer Absprache mit ihren Eltern noch immer kein Handy hat.

Natürlich ist den Eltern schon lange klar, dass ihr Kind musikalisches Talent hat, aber sie sind gegen jede Art schädlicher Improvisation.

„Mama und Papa haben mich singen hören und haben immer gesagt, dass ich Talent habe. Sie haben mir auch gesagt, dass sie mir das Singen nicht beibringen können. Dann hat Mama eine Studentin des Operngesangs kennengelernt und sie gebeten, mich anzuhören. Das war Antonija Vučinović und die hat gleich gesagt, dass ich Talent habe. Durch die Musik sind wir uns nähergekommen, so als wären wir Schwestern. Bei ihren Besuchen in unserer Familie haben Antonija und ich mit meinen Eltern geredet und sie haben mir erlaubt, bei den ’Voice Kids’ mitzumachen. Wie es in den Regeln steht, haben sie ein Video dorthin geschickt und wir wurden zum Casting eingeladen, wo ich zwei Lieder gesungen habe. Als sie mir sagten, dass ich weitergekommen bin, war ich sehr glücklich“, beschreibt das Mädchen seine ersten Schritte in Richtung öffentlicher Auftritt.

(FOTO: Milan Kabašić)

Andrea behauptet, dass sie in der ersten Runde des offiziellen Wettbewerbs, als sie auch zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen war, kein Lampenfieber hatte.

„Während ich hinter der Bühne auf meinen Auftritt wartete, war ich sehr aufgeregt. Aber als ich gesungen habe, habe ich überhaupt nicht daran gedacht, wie die Jury entscheiden würde. Ich habe mich jedoch sehr gefreut, als ich begriff, dass ich weitergekommen war. Ich war richtig stolz! Das war mein erster Auftritt vor Publikum und ich habe mich gefühlt, als könnte ich fliegen. Wissen Sie, ich bin vor allem dorthin gefahren, weil es mir Spaß gemacht hat“, erzählt die kleine Künstlerin mit einem ehrlichen Kinderlachen und vertraut uns an, dass Mama und Papa ihr die ganze Zeit gesagt hätten, sie müsse an sich selber glauben. Es würde alles kommen, wie es kommen müsste.

Als ein Jurymitglied sie nach ihrem Auftritt fragte, woher sie komme, war Andrea deutlich:

„Ich habe gesagt, dass ich aus Serbien komme, aber in Wien lebe. Einige Kinder verschweigen, woher sie kommen, aber ich verstehe nicht, warum sie das tun. Es ist doch ganz normal, dass du sagst, woher du kommst. Man braucht sich für seine Herkunft nicht zu schämen“, so der klar definierte Standpunkt des Mädchens.

Als Mentor hat sich Andrea den beliebten Sänger Alvaro Soler gewählt.

„Alvaro habe ich gewählt, weil er ein beliebter Popsänger ist, aber auch Opernarien super singt. Später habe ich gesehen, dass er wirklich gut und angenehm mit Kindern umgeht. Ich höre schon lange seine Lieder und sie gefallen mir. Außerdem zeigt er auf der Bühne viel Energie und tanzt die ganze Zeit, und das gefällt mir auch.“

Natürlich mussten wir unsere Gesprächspartnerin auch fragen, was sie sich für die Zukunft wünscht.

„Egal, wie der Wettbewerb ausgeht, ich möchte weiter singen. Jetzt weiß ich einmal, dass ich am 17. Mai bei einem Festival in Wien auftreten werde. Ich werde weiter singen lernen und würde auch gerne weiter an Wettbewerben teilnehmen. Natürlich steht die Schule bei mir an erster Stelle, denn im nächsten Jahr komme ich ins Gymnasium“, betont Andrea Milutinović gegenüber KOSMO.

Auch die Mama kommt zu Wort

Maja Gvozdić wacht gemeinsam mit ihrem Mann über ihre Tochter, denn sie will sie vor allem schützen, was sie beunruhigen oder verletzen könnte.

„Andrea hat zu Hause begonnen, Opernarien zu singen. Einmal habe ich sie aufgenommen und die Aufnahme an eine Professorin in Novi Sad geschickt, weil ich eine fachkundige Meinung dazu hören wollte. Ich gehöre nicht zu den Eltern, die sich mit dem Talent ihres Kindes brüsten, und ich bin nicht kompetent, ihren Gesang zu beurteilen, auch wenn er mir sehr gefällt. Die Professorin sagte mir, dass Kinder, die offene Vokale singen, außerordentliches Talent und ein hervorragendes Gehör haben. Das hat mir geholfen, die Entscheidung zu treffen, in Wien jemanden zu suchen, der mit ihr arbeitet. Antonija Vučinović habe ich zufällig kennengelernt und sehr sympathisch gefunden. Sie unterrichtet Andrea in Gesangstechnik. Sie haben gemeinsam gesungen und Andrea hat sehr schnell gelernt“, erzählt die stolze Mama und fügt hinzu, dass Antonija ihr geraten hat, einen Gesangslehrer zu finden, der auch in Pädagogik ausgebildet ist.

Maja stammt aus Kosovska Mitrovica, wo Andrea jede Ferien bei ihren Großeltern verbringt. Einmal brachte der Großvater sie zu einem erfahrenen Musikpädagogen.

„Onkel Pera Rakic war mein Gesangslehrer und er ist in der Musikszene sehr bekannt. Er war begeistert, als er Andrea hörte, und sagte, dass er ihr helfen würde. Er hat uns mit seiner ehemaligen Schülerin Maja Jaku (Jakupović), einer Jazzsängerin und Gesangsprofessorin am Jam Music Lab, einer privaten Universität in Wien, zusammengebracht. Maja war bereit mit Andrea zu arbeiten, und das funktioniert sehr gut. Sie findet, dass unser Kind für sein Alter außergewöhnlich talentiert ist, und engagiert sich pädagogisch sehr bei Andrea. Maja meint, man müsse mit unserer Tochter ernsthafter arbeiten, und sie hat vorgeschlagen, dass ich sie zu einem Gespräch in der dreijährigen höheren Gesangsschule anmelde. Wir werden sehen, wie sich die Dinge entwickeln. Wir haben es nicht eilig. Andrea ist ein Kind, und das soll sie auch bleiben“, betont die Mama kategorisch.

Auf die Frage, wie sie die Entscheidung getroffen hat, Andrea die Teilnahme an dem Wettbewerb zu erlauben, antwortet die Mutter:

„Ich habe den Wettbewerb ’Voice Kids’ einige Mal gemeinsam mit meiner Tochter angeschaut. Da waren großartige Kinder dabei, aber ich habe gedacht, dass das für sie zu anstrengend ist, dass es sie emotional belastet und ihnen Stress macht. Ich dachte, dass ein Ausscheiden aus dem Wettbewerb und die Enttäuschung darüber für ihr Alter zu viel sind. Ich wollte meine Tochter davor beschützen, aber im Singen habe ich sie unterstützt. Nach Gesprächen mit Fachleuten haben mein Mann und ich jedoch entschieden, ihr den Wunsch zu erfüllen, denn Andrea ist sehr reif für ihr Alter. Sie ist ein gesundes Kind, das über alles mit uns spricht, und diese Nähe ist ein Schutz für sie.“

WICHTIG!

Andrea tritt im Halbfinale des Wettbewerbs „Voice Kids“ am 21. April auf, wo die Jury über ihr Weiterkommen entscheidet. Sollte sie unter den zwölf besten Kandidaten landen, hat sie einen Platz im Finale, das am 12. Mai live ausgestrahlt wird. Hier stimmt das Publikum ab. Wenn Andrea Milutinović es unter die Finalisten schafft, unterstützen wir sie mit unseren Stimmen!

Autorin: Vera Marjanović