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INTERVIEW

Andreas Babler: „Ich will als Aufbruch-Kanzler in Erinnerung bleiben”

(Foto: Igor Ripak)

Wir hatten die Gelegenheit, sich mit dem SPÖ Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler zu unterhalten und einen tieferen Einblick in seine Gedanken, Ideen und Pläne für die kommenden Jahre zu erhalten.

KOSMO: Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben und wie unterscheidet er sich von Ihren Vorgängern in der SPÖ?

Andreas Babler: Ich glaube, ich besitze zwei Eigenschaften, die in der Politik selten geworden sind. Erstens bin ich tief in der Realität verwurzelt; ich bin quasi ein Mensch „aus dem Volk”. Ich kenne den Alltag, die Herausforderungen und Geschichten der Menschen. Dieser enge Bezug zur Realität ist nicht nur ein Vorteil gegenüber meinen Vorgängern, sondern generell in der politischen Landschaft. Viele Berufspolitiker leben oft abgeschottet, während ich direkt aus der Mitte der Gesellschaft komme.

In Bezug auf Führung, schätze ich eine breite Perspektive. Ich suche stets nach kritischen Meinungen, auch außerhalb meines engsten Teams. Ich bin nicht nur auf Meinungen aus meiner eigenen Partei beschränkt, sondern suche aktiv nach unterschiedlichen Ansichten. Eine weitere Eigenschaft, die mir oft zugeschrieben wird, ist meine Ruhe in stressigen Situationen. Je angespannter das Umfeld, desto gelassener werde ich. Diese Ruhe ermöglicht es mir, klare Entscheidungen zu treffen, selbst wenn alle um mich herum nervös sind. Diese drei Aspekte beschreiben wohl am besten meinen Führungsstil.

KOSMO: Es gab Berichte über Uneinigkeit innerhalb der SPÖ. Wie planen Sie, die Partei zu vereinen und voranzubringen? Und werden wir eine weitere Runde im Doskozil-Babler-Fight sehen?

Ich möchte mit einem frischen Ansatz Neues beitragen. Ich gehöre keiner Clique an und war nie Teil einer. Unsere Leidenschaft gilt politischen Programmen und Lösungen, nicht persönlichen Streitereien. Einigkeit in wichtigen Themen, wie der Millionärssteuer, wurde gezeigt. Ich freue mich auf die Unterstützung aus allen Bundesländern, um Österreich positiv zu gestalten, unabhängig von früheren politischen Auseinandersetzungen. Unser Fokus liegt auf einem besseren Österreich.

,,Eine Mitmachpartei bedeutet, dass alle mitreden können, vor allem über inhaltliche Themen“, so Babler. (Foto: Igor Ripak)

Eine Mitmachpartei bedeutet, dass alle mitreden können, vor allem über inhaltliche Themen. Wir wollen uns auf inhaltliche Themen konzentrieren. Unser erstes Etappenziel ist der kommende Bundesparteitag, bei dem wir gemeinsame Beschlüsse fassen werden. Ich habe neue Ansätze in die Sozialdemokratie eingebracht und das wird sich auch in den Beschlüssen am Parteitag widerspiegeln. Die Sommertour sollte auch die Partei intern stärken. Ich habe tausende von Menschen persönlich getroffen und ich glaube, dass ich die meisten von ihnen überzeugt habe, dass wir gemeinsam voranschreiten sollten.

KOSMO: Hat die Löwelstraße ihre Zuständigkeit zurück erhalten?

Andreas Babler: Ja, sie ist wieder begeistert und motiviert. Die Begeisterung und Motivation sind spürbar gestiegen. Ein neuer Geist ist in die Löwelstraße eingezogen. Wir haben auch das Glück, zwei hervorragende BundesgeschäftsführerInnen zu haben, die frischen Wind mitbringen. Wir involvieren unsere MitarbeiterInnen stark und informieren sie aus erster Hand über Parteivorstandsbeschlüsse. Wir spüren, dass alle hochmotiviert sind, was wir seit Jahren nicht erlebt haben.

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