Arbeitnehmer aus Bosnien und Herzegowina, die durch eine slowenische Firma nach Deutschland entsandt wurden, wurden von den Mitteilungen, die sie in ihrem Unterkunftsort vorfanden, unangenehm überrascht.
Die Vermieterin hatte Anweisungen für ein zivilisiertes Verhalten hinterlassen, welche derart ins Detail gehen, dass sie sogar beschreiben, wie Handtücher, Duschkabinen, Toiletten und Mikrowellen zu benutzen sind. Ein Arbeitnehmer äußerte seinen Unmut: „Obwohl bis zu 90 Prozent der Schwaben glauben, dass wir vom Balkan kulturlose Wilde sind, sind wir möglicherweise sogar kultivierter und sauberer als sie“. Des Weiteren wurde ein Video der Anweisungen auf YouTube hochgeladen.
Viele Arbeiter waren verärgert: „Sie sagen mir gleich an der Tür, was ich tun soll. Ich weiß nicht, wie man Handtücher benutzt oder wie man zur Toilette geht. Ich werfe auch nicht mein Essen in die Toilette, weil ich noch nie eine Toilettenschüssel gesehen habe, bevor ich nach Deutschland kam…“, äußerte eine Frau ihren Kommentar aus einer anderen Perspektive.
Eine andere Perspektive
„Bedauerlicherweise kommt es bei vielen Menschen sogar in den eigenen vier Wänden vor, dass Nachrichten hinterlassen werden müssen. In Arbeiterunterkünften, die häufig nicht ausreichend wertgeschätzt werden, ist dies umso dringlicher. Ich spreche aus Erfahrung, da ich selbst schon solche Unterkünfte gereinigt habe. Trotz bester Bemühungen seitens des Arbeitgebers, den Arbeitern alles Nötige zur Verfügung zu stellen, fehlt es oft an grundlegenden Kenntnissen in Bezug auf Hygiene und Ordnung. Selbst die Reinigung von Toiletten nach der Benutzung oder die Vermeidung von Verschmutzungen des Bodens durch Essen oder Getränke scheinen vielen nicht bekannt zu sein. Es ist bedauerlich, dass die Mehrheit der Arbeiterunterkünfte sehr unordentlich gehalten wird. Diese Tatsache ist traurig, aber andererseits unvermeidlich, da es notwendig ist, ein gewisses Maß an Sauberkeit und Hygiene aufrechtzuerhalten.“
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