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Arbeitslose Flüchtlinge in Wien: Eine tickende Zeitbombe?

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FOTO: iStock, zVg.

Die österreichische Hauptstadt Wien sieht sich einer zunehmenden Herausforderung durch eine hohe Anzahl arbeitsloser Flüchtlinge gegenüber. Nach neuen Erhebungen leben fast drei Viertel der arbeitslosen oder sich in Schulung befindenden Asylberechtigten in Wien, was sowohl politische Diskussionen auslöst als auch erhebliche finanzielle Belastungen mit sich bringt.

Flüchtlinge und subsidiär Schutzberechtigte, die in Österreich ihren anerkannten Status erhalten haben, genießen die Freiheit, ihren Wohnsitz selbst zu wählen. Häufig fällt die Wahl auf Wien. Diese Präferenz wird durch Vorteile wie die höheren Sozialleistungen und eine bestehende größere Gemeinschaft von Menschen mit ähnlichem kulturellem Hintergrund in der Stadt beeinflusst. Aktuelle Statistikdaten belegen, dass 74,4 Prozent dieser Gruppe Wien als Wohnort gewählt haben. Zum Vergleich: In der Steiermark sind es 6,1 Prozent, in Oberösterreich 6,0 Prozent und in Niederösterreich 4,2 Prozent. Das Burgenland verzeichnet mit 0,4 Prozent die geringste Anzahl.

Finanzielle Auswirkungen und politische Reaktionen

Die Konzentration von Flüchtlingen führt dazu, dass Wien 72 Prozent der nationalen Kosten für die Mindestsicherung trägt. Bereits frühere Zahlen zeigten, dass 21,8 Prozent der Arbeitslosen in Wien auf Flüchtlinge entfallen, während dieser Anteil im Burgenland lediglich 1,8 Prozent beträgt. Die Menge könnte weiter steigen, sodass jeder vierte Arbeitslose in Wien einem anerkannten Flüchtlingsstatus zugehören könnte.

Diese Entwicklungen rufen politische Kritik hervor. Dominik Nepp, der Vorsitzende der Wiener Freiheitlichen Partei (FPÖ), erhebt schwere Vorwürfe gegen den SPÖ-Bürgermeister Michael Ludwig. Er wirft Ludwig vor, Wien durch großzügige Sozialleistungen zu einem Magneten für sogenannte „Sozialasylanten“ gemacht zu haben. Nepp verweist auf den Fall einer Großfamilie, die monatlich 4.600 Euro an Sozialleistungen erhalte, und äußert Verständnis dafür, dass Wien dadurch attraktiver wird. Er kündigt an, im Falle eines Wahlsieges die Mindestsicherung auf österreichische Staatsbürger zu beschränken.