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DEBATTE

Arbeitsloser erscheint nicht zum Termin – AMS sperrt ihn

(FOTO: iStock)
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Die geplante Unternehmenspräsentation von ACS, einem Kabelhändler in Kematen an der Krems im Bezirk Linz-Land, für arbeitssuchende Personen wurde vorbereitet. Trotz der verbindlichen Anmeldung von elf Teilnehmern sind nur vier von ihnen zur Veranstaltung erschienen. Jetzt riskieren sie eine Sanktion durch das Arbeitsmarktservice (AMS).

In Zusammenarbeit mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) hatte die ACS 44 Personen angeschrieben, die für die Stelle als Lagermitarbeiter in Frage kamen. Elf Arbeitslose sollten zum internen Jobtag des Unternehmens kommen. Alles war bereit, doch dann kam der Schock: Nur drei Arbeitslose erschienen pünktlich. Eine vierte Person ist zu spät gekommen. „Sehr ernüchternd“, so der enttäuschte Firmenchef Daniel Hofstätter.

In einer E-Mail, adressiert an das AMS Traun, Arbeitsminister Martin Kocher, Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) und AMS-Chef Johannes Kopf, ließ Hofstätter seiner Frustration freien Lauf. Die Konsequenz: Eine mögliche sechswöchige Sperre des AMS-Geldes für die Personen, die nicht erschienen sind.

AMS nimmt Stellungnahme

Eine AMS-Mitarbeiterin antwortete auf die Mail: „Es tut mir ausgesprochen leid, dass ein so engagiertes Unternehmen wie Ihres, diese enttäuschende Erfahrung gemacht hat. Wir können die große Frustration Ihrer gesamten Belegschaft nachfühlen und können Ihnen versichern, dass wir entsprechende Konsequenzen setzen werden.“

„Die verpflichtende Prüfung aller im Arbeitslosenversicherungsgesetz bestehenden gesetzlichen Regelungen werden hier zur Anwendung gebracht. Es ist mir klar, dass dies für Sie und alle bemühten Beteiligten an der Enttäuschung wohl nichts ändern wird.“, setzt sie fort.

Konsequenzen drohen

Michaela Billinger, die Leiterin des AMS Traun, erklärte gegenüber den „Oberösterreichischen Nachrichten“, dass nur jene, die trotz verbindlicher Einladung nicht erschienen sind, mit Konsequenzen zu rechnen haben, es sei denn, sie können triftige Gründe wie eine ärztliche Krankmeldung vorweisen. Sie betonte: „Wenn verbindliche Vermittlungsversuche ignoriert würden, werde das Arbeitslosengeld für sechs Wochen gesperrt.“ Zudem sei es nicht repräsentativ, dass weniger als die Hälfte der eingeladenen Personen erschienen ist.